Finanzdienstleister

Bye-bye, Comdirect Bank

Comdirect-Zentrale Quickborn
Comdirect-Zentrale Quickborn © comdirect bank AG

Die Tage der Eigenständigkeit der Comdirect Bank sind gezählt. Im Rahmen des „Strategieprogramms 5.0“ bietet die Mutter Commerzbank 11,44 Euro je Comdirect-Aktie (11,88 Euro; DE0005428007). Ziel: Mindestens 90% einsammeln, um anschließend über einen Zwangsausschluss („Squeeze out“) den Rest abzufinden.

Auch wenn das Frankfurter Mutterhaus bereits 82% der Anteile an ihrer Direktbank-Tochter hält, ist das Mindestziel keineswegs gesichert: Der aktivistische Aktionär Petrus Advisers, der schon länger ein kleines Paket an Comdirect hält, hat seine Beteiligung auf 3,01% ausgebaut (s. PLATOW Brief v. 30.9.) und dürfte am Markt weitere Stücke aufsammeln.

Entsprechend handelt das Papier noch leicht über dem Gebot von Commerzbank-Chef Martin Zielke. Petrus Advisers wird in den Verhandlungen sicherlich einen Druck ausüben, den einzelne Kleinaktionäre kaum aufbauen können. Commerzbank-Finanzvorstand Stephan Engels hat jedenfalls unmissverständlich angekündigt, dass es „kein besseres Angebot“ geben wird. Sollte die Commerzbank an der 90%-Schwelle scheitern, werde sie auf den Hauptversammlungen eine Verschmelzung beider Institute durchdrücken. In diesem Falle bekämen ausharrende Comdirect-Aktionäre Papiere der Commerzbank (5,35 Euro; DE000CBK1001) zugeteilt. Das klingt nach einer Drohung. Seit Erstempfehlung liegen PB-Leser 10% im Plus, besser wird es nicht mehr.

Verkaufen Sie Comdirect bei Kursen über 11,44 Euro am Markt!

PLATOW Börse 4 Wochen gratis lesen.

{{ name }} Chart
{{ name }} Aktie auf wallstreet:online

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Unsere Meinung | 02. Oktober 2019

DAX zeigt Steherqualitäten

Dieser September kann sich sehen lassen. Mit 4% Zugewinn macht der DAX die beiden schwachen Vormonate vergessen, so dass für das Q3 ein Plus von 0,2% in den Büchern steht. mehr

Autohersteller | 02. Oktober 2019

BMW – Vom Markt vergessen?

Das Beste, was BMW zuletzt getan hat, war der Rausschmiss von CEO Harald Krüger, heißt es in Branchenkreisen teils spöttisch. Tatsächlich war der Wechsel an der Konzernspitze wichtig,... mehr

Medizintechnik | 02. Oktober 2019

Siemens Healthineers stärkt sich

Nachdem Siemens Healthineers Anfang August durch den Kauf des Startups Corindus sein Geschäft mit Operations-Robotern gestärkt hat, schlägt die Siemens-Tochter jetzt erneut in den USA... mehr

Beteiligungen | 02. Oktober 2019

DBAG verkauft gut

Bei der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) hatten wir jüngst die breitere Aufstellung des Portfolios gelobt (vgl. PB v. 18.9.). Diese zahlt sich bereits aus: Der schwedische Investor EQT... mehr

Windkraft | 02. Oktober 2019

Übernahmekampf um PNE?

Beim Windkraftprojektierer PNE könnte sich ein Übernahmekampf anbahnen. Morgan Stanley hatte Ende August überraschend mit einem indikativen, unverbindlichen Angebot von 3,50 bis 3,80... mehr

IT-Dienstleister | 02. Oktober 2019

Init steht voll im Saft

Nach enttäuschenden 2018er-Zahlen (vgl. PB v. 27.3.) überraschte Innovation in Traffic Systems (Init) im Juli mit einem hervorragenden Hj.-Ergebnis. Der Telematik-Spezialist meldete... mehr

Energie | 02. Oktober 2019

Daldrup-Umbau dauert noch an

Der Geothermiespezialist Daldrup & Söhne macht es Anlegern nicht leicht. Während am Dienstag (1.10.) nur mittelprächtige Hj.-Zahlen vorgelegt wurden, steckt der Konzern in einem gewaltigen... mehr