Freiheit, die manche meinen

Ökonomische Freiheit, erklärt die US-amerikanische Heritage Foundation, ist „die Abwesenheit von staatlichem Zwang oder Einschränkung der Produktion, der Verteilung oder des Verbrauchs von Waren und Dienstleistungen über das Maß hinaus, das für die Bürger zum Schutz und zur Erhaltung der Freiheit selbst erforderlich ist.“ Schaut man sich den Index an, den der „Tea Party“-nahe Thinktank zur Freiheitsvermessung konstruiert hat, schneidet Deutschland gar nicht mal so schlecht ab. Trotzdem warnt der wissenschaftliche Beirat der Stiftung Familienunternehmen in seinem aktuellen Jahresheft energisch vor „Neodirigismus“, einer Wortschöpfung von Beiratsmitglied Clemens Fuest. In Krisen wie Pandemie, Klimawandel oder Ukraine-Krieg, so die Forscher, schleppen die notwendigen staatlichen Eingriffe auch Einflussgrößen in die Wirtschaft ein, die dort nichts zu suchen haben, zum Beispiel Moral. Was Kant wohl dazu gesagt hätte?