Lichttechnik

Osram-Übernahme – Hedgefonds haben Blut geleckt

Mit einer Mischung aus Drohgebärde und Verzweiflung appelliert AMS-Chef Alexander Everke an die Osram-Aktionäre, das Übernahmeangebot der Österreicher für den Münchener Lichtkonzern anzunehmen. Dies sei nun die „letzte Gelegenheit“ für die Osram-Aktionäre, ihre Papiere anzudienen. Die Angebotsfrist läuft noch bis zum 5.12. um Mitternacht. Bis Mittwochabend wurden lediglich 3,3% der Osram-Aktien eingereicht.

Damit droht die Übernahme auch im zweiten Anlauf an der Mindestannahmeschwelle zu scheitern. Um den Druck auf die zögerlichen Osram-Anteilseigner zu erhöhen, kündigte AMS an, weder den Angebotspreis von 41 Euro zu erhöhen, noch die Mindestannahmeschwelle von 55% abzusenken. An der Börse notiert die Osram-Aktie mit aktuell 39,37 Euro unter der Offerte von AMS. Jetzt scheint es sich zu rächen, dass sich AMS parallel zum gescheiterten ersten Übernahmeangebot mit knapp 20% bei Osram eingekauft hat, um die ebenfalls an dem Lichtkonzern interessierten Finanzinvestoren Bain und Advent von einer eigenen Offerte abzuschrecken. Mit diesem Schachzug wurde AMS zwar die lästigen Finanzinvestoren los, dafür haben sich nun aber diverse Hedgefonds bei Osram eingenistet, die darauf spekulieren, den Österreichern für teuer Geld die angestrebte 75%-Mehrheit für einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zwischen Osram und AMS zu verschaffen.

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