Autoversicherer – Klimawandel kostet
Diebstähle runter, Unwetterschäden rauf _ Das meistgeklaute Auto in Deutschland ist ausnahmsweise kein SUV. Als Sportlimousine ist der Kia Stinger an der Spitze der GDV-Diebstahlstatistik allerdings ein Ausreißer, denn alle anderen Plätze in den Top Ten des Jahres 2021 gehen an Geländewagen-ähnliche Vehikel, für die meist auch deutlich höhere Schadenssummen fällig werden als für den koreanischen Tabellenersten (durchschnittliche Schadenshöhe 33 547 Euro). Land Rover bzw. Range Rover ist dort gleich mit drei verschiedenen Modellen vertreten, die die Versicherer zwischen 50 000 und 75 000 Euro kosteten. Von 1 000 zugelassenen Land Rover wurden lt. Versichererverband im vergangenen Jahr rd. 1,7 gestohlen.
Verglichen mit den Hochzeiten der Autoknacker in den 1990er-Jahren, als bis zu 100 000 Fahrzeuge im Jahr verschwanden, fällt die Bilanz trotzdem halbwegs positiv aus. 2021 kamen erstmals seit Beginn der GDV-Statistik unter 10 000 Autos abhanden (9 805). Das bedeutet allerdings immer noch einen Gesamtschaden von rd. 187 Mio. Euro. Einen neuen Negativrekord stellte das letzte Jahr unterdessen in einer Kfz-Schadenskategorie auf, die in der Vergangenheit keine annähernd so große Rolle spielte: Mit rd. 1,7 Mrd. Euro lagen die Schäden durch Naturkatastrophen fast doppelt so hoch wie 2020. Rd. 450 Mio. Euro kosteten allein die Kfz-Schäden im Zusammenhang mit den Überflutungen im Juli 2021. Michael Pickel, Chef der Hannover Rück-Deutschlandtochter E+S Rück, prophezeite denn auch gerade erst deutliche Preiserhöhungen bei den Kfz-Erstversicherern.
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