Geldpolitik

Dollar – Keine Währung performt in der Krise besser

US-Dollar im Aufwind
US-Dollar im Aufwind © CC0 Public Domaine

_ Währungen sind ein guter Indikator. Nicht nur für den Zustand der Wirtschaft eines Landes, sondern auch für dessen Stellung im weltweiten Machtgefüge. Der Dollar profitiert aktuell von beidem. Die USA leiden längt nicht so wie die Eurozone mit Deutschland als Schwergewicht unter den wirtschaftlichen Folgen geopolitischer Spannungen. Die Kriegsfront in der Ukraine ist weit entfernt. Zudem hat Amerika ausreichend eigene Energiereserven und einen starken Heimatmarkt. Schließlich sind die USA trotz China Weltmacht Nr. 1.

Welche Währung kann da im aktuellen Szenario der sich überlappenden und verstärkenden Mehrfachkrisen eine größere Sicherheit bieten als die US-Devise? Auf dem Kurszettel lässt sich das dieser Tage eindrucksvoll ablesen. Nach der deutlichen Zinserhöhung durch die Fed fiel der Euro gestern bis auf 0,97 US-Dollar, den tiefsten Stand seit 20 Jahren. Seit Jahresbeginn hat der Euro gegenüber der US-Devise mehr als zwölf Prozent verloren. Bis zum historischen Tief des Euro gegenüber dem Dollar um die Jahrtausendwende (0,83) ist es noch ein weiter Weg. Solange sich keine Wende beim Zins und den Weltkrisenherden abzeichnet, kann das also noch eine gute Weile so weitergehen.

Noch schwächer als der Euro ist das britische Pfund. Das sagt alles über die wirtschaftliche Lage auf der Insel und die schwierige Situation, in der Liz Truss die Regierungsgeschäfte übernommen hat (s. S. 4). Der Brexit ist längst nicht verdaut. Die Folgen der Pandemie ebensowenig. Jetzt kommt der steile Zinsanstieg dazu, mit dem die Bank of England die Kontrolle über die hohe Inflation zurückgewinnen will. Das macht es den Unternehmen noch schwerer, die Corona-Rückschläge aufzuholen. Eine Regierungskrise wäre das Letzte, was das angeschlagene Inselreich jetzt gebrauchen kann.

Ein Hort der Stabilität und des Wohlstands bleibt die Schweiz, wie es der feste Franken untermauert.

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