Autozulieferer

Conti – Zittern bei Powertrain

Continental Headquarter in Hannover
Continental Headquarter in Hannover © Continental AG

Schlechte Nachrichten häufen sich bei Conti seit anderthalb Jahren. Aus dem Technologiezugpferd von Familie Schaeffler, die über die Schaeffler Gruppe einen Großteil am Hannoveraner Autozulieferer hält, ist im kriselnden Autosektor inzwischen ein Bruchpilot im DAX geworden.

57% verlor das Conti-Papier seit dem letzten Hoch im Januar 2018 und liegt nach dem Gewinneinbruch im Q2 (ber. EBIT: -24,8%) derzeit bei rd. 108 Euro pro Aktie. Die neuesten Gerüchte aus Elmar Degenharts Haus dürften die Verunsicherung am Markt weiter schüren: Aus Gewerkschaftskreisen wollen Medien erfahren haben, dass bei Powertrain Schließungen von neun der weltweit 32 Werke diskutiert werden. Auch deutsche könnten betroffen sein.

Ralf Schamel, im IG Metall-Vorstand für Conti zuständig, wollte das Gerücht öffentlich nicht bestätigen. Und auch der Konzern gab sich zugeknöpft. Noch laufen die nach der jüngsten Gewinnwarnung eingeleiteten Gespräche zur „Sicherung der Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit“, heißt es in Hannover. Über Werksschließungen werde in diesem Rahmen ebenso wie über andere Lösungen gesprochen. Konkreter will Conti aber erst nach einer Verständigung mit den Arbeitnehmern werden. Dementiert ist damit nichts. Zumal die hierzulande bis 2023 ausgesprochene Beschäftigungsgarantie bei Powertrain nur Maßnahmen des laufenden Konzernumbaus betrifft, wie Conti betont.

Hier plant Degenhart die Antriebssparte 2020 an die Börse zu bringen und den Konzern so unabhängiger von der sinkenden Nachfrage nach Verbrennungsmotoren zu machen. Die jetzt aufgeworfenen Standortschließungen, die dem Vernehmen nach rd. 4 000 Jobs kosten könnten, sind indes Teil der operativen Bemühungen, die Finanzstabilität des Konzerns auf Kurs zu halten. Stellen im Inland sind damit nicht durch die bestehende Vereinbarung mit der IG Metall abgedeckt.

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