Neue Seidenstrasse

Peter Altmaier in der Höhle des Drachen

Viel zu lange hat es gedauert, bis Brüssel und Berlin endlich aufgewacht sind. Bereits seit 2013 treibt Chinas Staatschef Xi Jinping sein Mega-Prestigeprojekt „Neue Seidenstraße“ voran, um mit Milliarden-Investitionen und Krediten an finanzschwache Staaten in Asien, Europa und Afrika neue Absatzkanäle für chinesische Waren zu erschließen.

Doch mittlerweile wächst der Widerstand gegen Chinas interkontinentale Hegemonialbestrebungen. Denn die mit chinesischen Krediten finanzierten Infrastruktur-Projekte, die zudem vorrangig von chinesischen Unternehmen gebaut werden sollen, drohen die Empfängerländer in die Überschuldung und damit in wirtschaftliche und politische Abhängigkeit zu drängen. Auf der am Donnerstag gestarteten zweiten Seidenstraßen-Konferenz in Peking will die chinesische Führung die Kritiker des Projekts mit Zugeständnissen besänftigen. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, der Kanzlerin Angela Merkel auf dem „Belt and Road Forum“ vertritt, ist denn auch mit einem umfangreichen Forderungskatalog nach Peking gereist. Der Infrastrukturausbau zwischen Europa und Asien müsse unter Einhaltung internationaler Sozial-, Umwelt-, Menschenrechts- und Ausschreibungsstandards erfolgen, fordert Altmaier. Für den Wirtschaftsminister ist der Trip nach Peking indes eine Gratwanderung. Denn mit einem gegenseitigen Handelsvolumen von 199,3 Mrd. Euro im vergangenen Jahr ist China der größte Handelspartner der deutschen Exportindustrie, den es nicht zu verprellen gilt.

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