Commerzbank – Rückstellung für mBank von langer Hand geplant
Kehraus für Dividende 2022 _ Vorstandschef Manfred Knof will die Commerzbank 2022 endlich wieder zur Dividendenfähigkeit führen, auch wenn er das noch nicht so laut sagen möchte. Schließlich hat das Jahr gerade erst angefangen und die Unwägbarkeiten sind nicht von Pappe. Dennoch stehen die Chancen gut, dass die Commerzbank ihren leidgeprüften Aktionären für das laufende Jahr eine Ausschüttung in Aussicht stellen kann, zumal sich auch an der Zinsfront der Wind allmählich dreht. Bereits 2021 schlug sich die Commerzbank im operativen Geschäft deutlich besser als erwartet. Auch die Kosten für den Konzernumbau sind weitgehend verdaut.
Dass Knof und seine CFO Bettina Orlopp bei Fragen zu einer möglichen Wiederaufnahme der Dividendenzahlung bislang stets abwiegelten, lag vor allem an einer offenen Flanke, die der Commerzbank bereits seit Jahren Kopfzerbrechen bereitet. In Polen ist die Commerzbank-Tochter mBank mit einer Klagewelle polnischer Häuslebauer konfrontiert, die ihre Immobilien-Kredite in Schweizer Franken aufgenommen hatten, um die niedrigen Zinsen in Schweiz auszunutzen. Nachdem die Schweizer Notenbank 2015 überraschend den Wechselkurs freigab, gerieten auch die polnischen Häuslebauer mit ihren plötzlich dramatisch verteuerten Franken-Krediten in die Bredouille und verklagten massenhaft die mBank auf Schadenersatz. Seither schweben die polnischen Franken-Kredite wie ein Damoklesschwert über der Commerzbank-Bilanz.

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