Starling-CEO Anne Boden wirft hin
Zeit der Führung durch Gründer vorbei? _ Vielleicht etwas zur Freude der Berliner Neobank N26 ergeht es ihren größten europäischen Konkurrenten nicht unbedingt besser. Bei Bekanntgabe der Jahreszahlen 2022 (per 31.3.) ließ die Gründerin und CEO der britischen Starling Bank die Bombe platzen. Ende Juni legt Anne Boden ihr Amt nieder. Dabei kann sich ihre Bilanz sehen lassen: Der Umsatz verdoppelte sich ggü. Vj. auf 453 Mio. Pfund, der Gewinn versechsfachte sich sogar auf 195 Mio. Pfund.
COO John Mountain wird Interims-CEO, während Starling international nach einer dauerhaften Besetzung des Postens sucht. Der Zeitpunkt für Headhunting ist nicht optimal, da die insgesamt noch recht junge Branche der Challenger-Banken leidet. Revolut machte zuletzt mit Sorgen um die eigene Banklizenz in Großbritannien Schlagzeilen. Zuvor hatten Wirtschaftsprüfer von BDO bilanzierte Einnahmen von 477 Mio. Pfund (ca. 540 Mio. Euro) für das Gj. 2021 nicht vollständig zertifizieren wollen. Ebenso düster sieht es bei N26 aus. Die Gründer und Co-CEOs Valentin Stalf und Max Tayenthal gerieten durch Recherchen der „FT“ und des „manager magazins“ unter Druck, sie wurden in einem Brief von N26-Managern an Stalf und Tayenthal offen kritisiert. Hochrangige Führungskräfte, auch auf C-Ebene, kommen und gehen seit nunmehr über zwei Jahren.
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