Banken

Alexander Wynaendts – Zweite Liga

Mit dem Niederländer Alexander Wynaendts gewinnt die Deutsche Bank für die Spitze ihres Aufsichtsrats einen Mann, dessen Vita nicht an die des Iren Colm Kelleher heranreicht, der fast zeitgleich als Verwaltungsratspräsident der UBS nominiert wurde. Kelleher ist Oxford-Absolvent und hat bis 2019 die Geschicke von Morgan Stanley, der viertgrößten US-Bank, noch vor Citigroup oder Goldman Sachs, von 2016 bis 2019 sogar als deren Präsident, entscheidend mit geprägt. Der Marktwert von Morgan Stanley hat sich seit der Finanzkrise 2008 vervielfacht und erreicht heute fast 180 Mrd. US-Dollar.

Wynaendts hingegen führte von 2008 bis 2020 mit Aegon eine zwar bedeutende europäische Finanzgruppe, die aber verblüffend ähnlich turbulente und von Abstieg gezeichnete Zeiten durchlief wie die Deutsche Bank. Anders als die Deutsche Bank nahm Aegon auf dem Höhepunkt der Krise 3 Mrd. Euro Staatshilfe in Anspruch. Während der Amtszeit von Wynaendts verfiel der Börsenkurs von Aegon trotzdem unaufhaltsam um mehr als 80%. Der Deutschen Bank erging es nicht besser. Wenn Paul Achleitner 2022 nach zehn Jahren den Stab an Wynaendts weiterreicht, wird seine Bilanz mit einem Kurs, der sich mehr als halbiert hat, kaum besser sein.

overlay

Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen

  • DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
  • Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
  • 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
  • inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
  • monatlich kündbar

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Tarife | 24. November 2021

Chemie – IG BCE will vor allem mehr Geld

Zuletzt wies der Chemieverband VCI zwar auf nachlassende Wachstumskräfte hin (s. PLATOW v. 17.11.), doch die Geschäfte bei Branchengrößen wie Bayer, BASF oder Merck brummen wieder... mehr