Governance Kodex – Schwere Geburt
Viel und heftig wurde seit Monaten über die Reform des Deutschen Corporate Governance Kodex diskutiert (s. PLATOW v. 5.11.18). Nach etlichen Konsultationen und Feedbackschleifen legte Kommissionsvorsteher Rolf Nonnenmacher in Berlin jetzt überaus zufrieden das neue Regelwerk vor. Doch neben der spürbar schlankeren Aufmachung und einigen inhaltlichen Neuerungen zeugt der zur Vertrauensförderung in die DAX-Kapitäne ins Leben gerufene Kodex auch in seiner Neufassung vor allem von der Krux mit der freiwilligen Selbstregulierung.
Gerade in den besonders intensiv kritisierten Punkten Unabhängigkeit des AR und Managergehälter ist aus dem harten Vorgabenkatalog ein zahnloser Tiger geworden. So hat es etwa die auf ausdrücklichen Wunsch von international renommierten Stimmrechtsberatern wie ISS anvisierte kürzere Mandatsdauer für Aufsichtsräte von maximal drei Jahren nicht in den finalen Kodex geschafft. Die Begründung: Ein Instrument zur freiwilligen Selbstregulierung funktioniere nicht, wenn alle Betroffenen dagegen seien, erklärte Nonnenmacher im Mediencall am Mittwoch. Geradezu reumütig räumte er diesbezüglich ein, vielleicht zu früh zu viel gewollt zu haben.
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