Psychische Gesundheit

Abiturienten trifft der „Corona-Blues“

Der Vergleich ist kurios wie bitter: Die Lebenszufriedenheit von Abiturienten des Jahrgangs 2020 ist im Vorjahr so rapide gesunken (von 7,3 auf 6,8 bei einer Skala von 0 bis 10) wie es sonst nur aus Kriegsgebieten bekannt ist.

Mit diesem Ergebnis wirft eine aktuelle Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ein unschönes Licht auf das Corona-Management von Bund und Länder im Bildungssektor, das deutlich zeigt: Jungen Erwachsenen fehlt es in der Pandemie schlicht an politischer Lobby. Ihre missliche Lage zwischen Home-Schooling, Wechselunterricht und der in Corona quälenden Ungewissheit, wie es nach dem Schulabschluss weiter gehen soll, hat in den Maßnahmen zum Infektionsschutz kaum Berücksichtigung gefunden. Zu Recht fordert da IAB-Forscherin Sarah Bernhard, dass in künftige Abwägungen über Corona-Maßnahmen die stark negativen Folgen von Schul- und Universitätsschließungen einfließen müssen. Viele der ersten Corona-Abiturienten finden sich „planlos“ in einem Übergangsjahr (38% der IAB-Befragten) oder landen heilsuchend im hauptsächlich virtuellen Studium vom Regen in der Traufe (47%). Auch dem dualen Bildungssystem erweist die bisherige Politik damit keinen Dienst.

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