Geldinstitut

Credit Suisse sucht neue Strategie

_ Die Archegos-Pleite hat Credit Suisse im Q1 4,4 Mrd. CHF gekostet. Aus dem geplanten besten Q1-Ergebnis seit über 10 Jahren ist ein Verlust von 760 Mio. CHF geworden. Auf Druck der Aufsicht folgt eine 1,8 Mrd. CHF-Kapitalerhöhung, zusätzliche Daumenschrauben in Form von Risikozuschlägen sind nicht ausgeschlossen.

Das Ergebnis ist nicht nur eine Klatsche für den nächste Woche ausscheidenden VR-Chef Urs Rohner und CEO Thomas Gottstein, der das Haus nach Tidjane Thiam in ruhigeres Fahrwasser führen sollte. In seinem Jahr an der Spitze ist das Risiko-Exposure der Eidgenossen eher noch gestiegen. Eine Blamage ist das CS-Debakel auch für den im Sommer zur BaFin wechselnden Finma-Chef Mark Branson. Zwar startet die Schweizer Aufsicht jetzt eine weitere Untersuchung und stellt Gottstein einen Aufpasser an die Seite. Dass die Credit Suisse ihr Wealth Management-Ergebnis kräftig mit Kunden-Krediten unterstützt hat, war aber im Markt lange bekannt. Und Mängel im Risikomanagement, wo dieselben Personen für Risikoüberwachung wie auch als Promoter für Kundenbeziehungen zuständig waren (s. PLATOW v. 7.4.), müssen die Aufsicht auf den Plan rufen.

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