Tarifkampf 2022 – Maß und maßlos

Bereits zum zweiten Mal setzte Ver.di in kurzer Zeit flächendeckende Streiks an fast allen größeren Flughäfen (Frankfurt, Berlin, Bremen, Hamburg, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf, Köln/Bonn) ein, um den Sicherheitsdienstleistern mehr Lohnplus abzuringen. Das Verständnis für die ohne Urabstimmung erfolgenden massiven Ausstände ist gering, treffen sie doch die von Corona bereits hart und den Reaktionen auf Putins Angriffskrieg noch zusätzlich gebeutelten Flughafenbetreiber, die Airlines und die Reisenden. In Frankfurt wurden am Dienstag 108 von 790 geplanten Flügen abgesagt. In Hamburg gar alle. Ver.di bleibt dennoch eisern, fordert neben 1 Euro mehr Stundenlohn auch Tarifangleichungen von bis zu 40 (geboten bis zu 22)%. Am Donnerstag (24.3.) wird sich in Raunheim zu Runde 5 getroffen. Mit dem Oster-Reiseverkehr vor der Tür, wächst der Druck auf eine Einigung. Es sollte der starke Re-Start für die Reiseindustrie werden. Der steht jetzt auf der Kippe, weil außer in Bayern die Fracht- und Passagierkontrollen privatisiert sind. Rufe nach dem Staat, die Erpressbarkeit des Systems anzugehen, werden lauter.