Inflation 2022 – „Rückgang nur vorübergehend“
Jörg Krämer scheut sich als Chefvolkswirt der Commerzbank nicht, sich hin und wieder mit der EZB anzulegen, wenn es um Einschätzungen zur weiteren Entwicklung von Zinsen und Inflation geht. Dass das nicht überall gut ankommt, erlebt er, wenn er die Reaktionen auf seine oft auch über Twitter verbreiteten Botschaften nachliest. Zum Teil hat Krämer sogar den Eindruck, dass es als politisch inkorrekt empfunden wird, vor Inflation zu warnen.
In seiner volkswirtschaftlichen Keynote beim 14. PLATOW EURO FINANCE Beteiligungsforum erntete Krämer mit seiner scharfen Analyse indes viel Zustimmung. Während die EZB nicht müde wird, zu behaupten, der aktuell starke Inflationsanstieg von 4,1% im Euroraum (Deutschland sogar 4,5%; im November vermutlich auf 5,0% steigend) sei vorübergehend und die Inflation werde 2022 fallen, setzt Krämer feinsinnig einen abweichenden Akzent. Auch er erwartet zu Beginn des neuen Jahres schon rein aus technischen Gründen (MwSt.; Energiepreise) einen Rückgang. Danach werde die Inflation aber kontinuierlich nach oben driften und sich höher einpendeln.
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