Tarifabschluss – Kampf der Lohn-Preis-Spirale
Tarifautonomie ist ein heiliges Gut. Deshalb wollte sich Robert Habeck bei Maybrit Illner bezüglich der zu dieser Zeit noch laufenden Tarifgespräche der Metaller zu keiner Aussage hinreißen lassen. Eine Lohn-Preis-Spirale zu verhindern, sei das Wichtigste. Die Notenbanken sehen das ähnlich.
Geld- und Fiskalpolitik sind aktuell ganz darauf ausgerichtet, einer gefährlichen Dynamik bei Löhnen und Preisen Einhalt zu gebieten. Die von Steuern und Abgaben befreiten Einmalzahlungen bis zu 3 000 Euro zielen in diese Richtung. Die von Kanzler Olaf Scholz initiierte konzertierte Aktion gegen steigende Preise wurde voreilig als Eingriff in die Tarifautonomie kritisiert. Hinter den Kulissen hat sie ihre Wirkung aber nicht verfehlt. Der Abschluss in der Metallbranche ohne schädliche Streiks bietet wie zuvor schon in der Chemie eine Mischung aus den staatlich geförderten Einmalzahlungen und einer Anhebung der Tarifgehälter 2023/24 mit 5,2/3,3% (Chemie 3,25/3,25) in gerade noch akzeptabler Höhe.
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