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Nach Dammbruch – TÜV-Prüfer ringen um neue Regeln

_ Am 28.9. findet vor dem Landgericht München der erste Prozesstag gegen den TÜV Süd statt. Es geht um Schadenersatz für die Opfer eines Anfang 2019 im brasilianischen Brumadinho gebrochenen Staudamms, den der TÜV Süd vier Monate zuvor zertifiziert hatte.

270 Menschen starben, potenziell droht bei der von Misereor und Menschenrechtsgruppen unterstützen Klage hoch 3-stelliger Schadenersatz. Die Erwartung in München ist aber, dass der Klage gar nicht erst stattgegeben wird. Der TÜV Süd argumentiert, dass es sich bei der Prüfung um eine punktuelle Feststellung gehandelt habe, verbunden mit Auflagen, die nicht eingehalten wurden. Außerdem bestünde keine Durchgriffshaftung und die Schäden wurden bereits vom Bergbauriesen Vale beglichen. Intern gab es beim TÜV Süd zwar Konsequenzen. Dazu gehört die Fokussierung auf Kernkompetenzen und der Rückzug aus einigen Geschäften (u.a. Zertifizierung von e-Zigaretten). Ob das reicht, den ramponierten Ruf in Politik und beim Verbraucher wiederherzu stellen, wird sich zeigen.

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