Pharma

Boehringer strotzt vor Kraft

Nur zwei Jahre nach dem Tauschgeschäft mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi kann Boehringer Ingelheim-CEO Hubertus von Baumbach die erfolgreiche Integration der Tiermedizinsparte verkünden – zumindest technisch. Im Portfolio der Rheinhessen steuert das neue Geschäft, für das der Nachkomme von Firmengründer Albert Boehringer die OTC-Arzneien aussortiert hat, inzwischen gut 23% des Umsatzes bei. 5% legten die Erlöse der Sparte 2018 zu und damit stärker als das wichtigste Segment der Ingelheimer, die Humanmedizin (Umsatzanteil: 72%). Hier kämpft Boehringer zusehends mit dem Verlust von Exklusivrechten an älteren Wirkstoffen, was das Umsatzplus auf 3% limitiert. Aufsummiert gingen die Einnahmen konzernweit gar um 3% auf 17,5 Mrd. Euro zurück. So ganz ist der Sanofi-Deal eben doch noch nicht verdaut.

Für von Baumbach war der Umsatzknick auf der Bilanz-PK diese Woche aber kein Thema, ging es dem Firmenchef hier vor allem darum, die Innovationskraft seines Hauses ins rechte Licht zu rücken. Mit einem emotionalen Werbespot, der die Gesundheit von Mensch und Tier als Herzstück der Ingelheimer Arbeit hervorhob, verwies er auf die Investitionen, die er für die Durchschlagskraft des Familienunternehmens springen lässt: 2018 stolze 1,1 Mrd. Euro und damit so viel wie noch nie. Auch in den kommenden fünf Jahren soll kräftig investiert werden, in Europa alleine über 3 Mrd. Euro.

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