Fondsgesellschaften

Fonds – DWS stiehlt AGI, Union und Deka die Show

Auch in den Türmen der Deutschen Bank finden Gespräche mit Commerzbank statt
Auch in den Türmen der Deutschen Bank finden Gespräche mit Commerzbank statt © Deutsche Bank AG

_ DWS Group mit Asoka Wöhrmann drückt beim Fondsabsatz im ersten Halbjahr mächtig auf die Tube. Unter den vier größten deutschen Fondshäusern hat die gelistete Deutsche-Bank-Tochter mit 18,1 Mrd. Euro den mit Abstand größten Nettoabsatz bei Publikumsfonds hingelegt.

Der Aktienkurs stieg zuletzt stärker als der der Muttergesellschaft. Auf Platz zwei und drei beim Absatz folgen die Allianz-Tochter AGI mit 10,0 Mrd. Euro und knapp dahinter die genossenschaftliche Union Investment (DZ Bank) mit 9,2 Mrd. Euro. Abgeschlagen auf Platz vier liegt die Sparkassen-Fondstochter Deka mit 3,6 Mrd. Euro. Das zeigt die neueste Absatzstatistik des Branchenverbands BVI.

Seit Jahresanfang (3,85 Bio. Euro) ist das Gesamtvermögen der deutschen Fondsindustrie um 234 Mrd. Euro gestiegen. Dazu haben Netto-Zuflüsse von 110,4 Mrd. Euro beigetragen. Fonds aller Kategorien erhielten von Anfang Januar bis Ende Juni insgesamt 117 Mrd. Euro neue Mittel. Aus Mandaten zogen Anleger netto 6,6 Mrd. Euro ab. Das Neugeschäft der offenen Fonds entfiel zu gleichen Teilen auf Publikums- und Spezialfonds, sie verzeichneten jeweils etwa 57 Mrd. Euro. Bei den offenen Publikumsfonds führen Aktienfonds mit großem Abstand die Absatzliste im 1. Hj. an. Ihnen flossen 35,3 Mrd. Euro zu. Aktiv gemanagte Fonds erhielten 19,4 Mrd. Euro, Aktien-ETFs dagegen 15,9 Mrd. Euro. Das sind lt. BVI-Berechnungen die höchsten Aktienfonds-Zuflüsse im H1 seit dem Rekordjahr 2000 (damals 42,7 Mrd. Euro). Aktienfonds sind mit 576 Mrd. Euro die volumengrößte Gruppe der Publikumsfonds.

Das im Vergleich zu anderen Branchenriesen auffällig starke Abschneiden der DWS basiert auch auf dem vorzeitigen Abschied aus dem Riester-Neugeschäft, den die Gesellschaft offiziell zum 1.7. ausgerufen hat. Das Riester-Geschäftsmodell war für Anleger mit seinen starren Garantien in Kombination mit der Niedrigzinsphase in den vergangenen Jahren immer unattraktiver geworden. Konkrete Ausstiegsszenarien gab es bereits zu Jahresbeginn, verrät uns Sebastian Mentel, Leiter Private Vorsorge und Vermögensaufbau bei der DWS. Offenbar hat der Vertrieb schon frühzeitig gegengesteuert und die Sparer geschickt in andere, renditeträchtigere Anlageprodukte, gelenkt. Das Ende vom Riester-Neugeschäft hätten Stakeholder, Vertrieb und Kunden „überraschend gut“ hingenommen, so Mentel.

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