Corona – die Kunst des Exits
Deutschland hat vorgelegt und gilt weltweit als Vorbild für einen gut gemanagten Corona-Shutdown. Unter den bevölkerungsreichen westlichen Demokratien weist Deutschland mit Abstand die geringsten Infektionszahlen mit Todesfolge aus.
Mit seiner in den Jahren nach Lehman gegen erhebliche Widerstände aufgebauten Finanzkraft und seinem trotz aller Kritik wegen angeblicher Zweiklassenmedizin überaus leistungsfähigen Gesundheitssystem kommt es aus der Krise erkennbar besser heraus als viele seiner Nachbarn. Das Problem der Ungleichgewichte in Europa wird nach Corona größer sein als vor Corona. Dieser Vorsprung, den sich Deutschland in den zurückliegenden Wochen mit viel Disziplin erkämpft hat, könnte im Verlauf einer misslungenen Exit-Strategie leicht verspielt werden. Gelebter Föderalismus und der sprichwörtliche deutsche Perfektionismus in der Bürokratie sind dabei die größten Risiken. Zu dem vielstimmigen Chor unserer europäischen Anrainer mit unterschiedlichen Interessen kommt das Durcheinander von 16 Bundesländern, deren Ministerpräsidenten die Öffentlichkeit mit markigen Sprüchen zu beeindrucken versuchen. Viele ihrer Ankündigungen kommen in den Landkreisen und Kommunen gar nicht an oder versacken dort in den Mühlen der Bürokratie.
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