Wer steckt hinter dem Faisst Bank-Deal?
Der Verkauf einer der kleinsten Privatbanken Deutschlands, des im beschaulichen Wolfach im Schwarzwald ansässigen Bankhauses J. Faisst, schaffte es kürzlich in die Finanzpresse. Nicht zuletzt wegen der strategischen Bedeutung des Deals für die Käufer, die türkische Großbank Yapi Ve Kredi Bankasi, die es schon seit ca. fünf Jahren darauf abgesehen hatte, endlich auch auf dem wichtigen deutschen Bankenmarkt Fuß zu fassen.
Hinter dem Institut aus Istanbul steht kein Geringerer als die Milliardärsfamilie Koc, die zu den reichsten in der Türkei gehört und mit 75% die deutliche Mehrheit an dem Institut hält. Sie wurde auch bei diesem Deal von PMB Capital Ltd, einer waschechten londoner Merchantbank, und deren Partner, dem Österreicher Christoph Ladanyi, beraten. PMB Capital, bei der auch der bekannte frühere Frankfurter Anwalt (Freshfields) und Bankier (Rothschild) Konstantin Mettenheimer als Co-Chairman mit im Boot sitzt, ist mit einem exzellenten Netzwerk europaweit spezialisiert auf die Beratung von Familienunternehmen und begleitet diese sehr professionell auch bei komplexen Transaktionen. Der Frankfurter Unternehmensberater Andreas Povel wiederum war schon vor Jahren eine Art Impulsgeber für die Verbindung und hatte dabei, wie uns bestätigt wird, vor allem Ines Faisst beraten, die bis zum nunmehr vollzogenen Verkauf ein Drittel der Anteile an der Faisst-Bank hielt. Zwei weitere Drittel lagen in den Händen von Peter Ludwig. Die Verbindung zwischen David und Goliath ist dem Vernehmen nach erst der Beginn einer größeren Offensive der Großbank in Deutschland.

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