Fraport – Zeichen stehen endlich auf Erholung
China als Fels in der Brandung _ Die dritte Corona-Welle und strenge Reisebeschränkungen ab Ende vergangenen Jahres bereiteten der Hoffnung der Luftfahrtbranche auf ein postpandemisches Frühlingserwachen ein jähes Ende. Jetzt aber endlich soll es bergauf gehen. Zumindest Fraport-Chef Stefan Schulte ist sich sicher, dass die Branche den Tiefpunkt der Krise durchschritten hat.
Die Kombination aus ungebrochener Reisesehnsucht, anziehendem Impftempo und umfangreichen Testmöglichkeiten dürfte in den anstehenden Sommermonaten einen spürbaren Passagier-Run auslösen, zunächst in Europa, perspektivisch aber dann auch auf Interkontinentalstrecken, so Schulte bei Vorlage der Zahlen für das Q1. Auch wenn das Passagieraufkommen in diesem Jahr mit 20 bis 25 Mio. Fluggästen weit unter den sonst üblichen Werten von um die 70 Mio. liegt und damit auch der Umsatz (rd. 2 Mrd. Euro) deutlich geringer und das EBIT „leicht negativ“ ausfallen werden, werde die Jahresbilanz schon deutlich besser aussehen als ihr 2020er-Pendant, so Schultes Prognose.
Von der erhofften Erholung war im Q1 allerdings noch kaum etwas zu spüren. Von allen 12 internationalen Beteiligungen des Flughafenbetreibers gab es nur eine, deren Verkehrsentwicklung nicht deutlich negativ (meist zwischen -50 und 90%) war. Das chinesische Xi‘an schrieb dank der starken Inlandsmärkte satte 40,7% Passagierplus. Um den finanziellen Aderlass zu stoppen, reichte das selbstverständlich nicht aus. Allein der Heimathub Frankfurt verzeichnete mit 2,5 Mio. Fluggästen einen Rückgang von fast 78% (dafür 21,4% mehr Cargo). Und so bleiben für Fraport zum Jahresauftakt nur 385 Mio. Euro Umsatz (-41,8%) und ein um über 80% eingebrochenes EBIT von -70,2 Mio. Euro. Abfedern konnten die Frankfurter die Verluste nur durch eigene Kostendisziplin (mittelfristig 1 Mrd. Euro weniger Investitionen in Frankfurt), den Abbau von bereits 3 900 der geplanten 4 000 Stellen und der lang ersehnten Einigung mit der Bundespolizei über erbrachte Leistungen in der kostenintensiven Luftsicherheit. Hier hat Fraport-Lenker Schulte rd. 58 Mio. Euro eingespart.
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