Metzler-Analysten sehen „Strukturbruch“ der Weltwirtschaft
wieder mehr Chancen für Stockpicker _ Wie ein Rosengarten sah es definitiv nicht aus, was die Experten von Metzler Private Banking den versammelten Journalisten beim traditionell spätherbstlichen Ausblick auf die Investment-Strategie des kommenden Jahres skizzierten. Einen bevorstehenden „Strukturbruch“ leitete Carolin Schulze Palstring, oberste Kapitalmarktanalystin im Private Banking, aus demographischen, energie- und geopolitischen Faktoren her; mit der Folge, dass die Arbeitskräfte zunehmend knapp, die Energiepreise noch geraume Zeit hoch und die Lieferketten dauerhaft umständlicher und ineffizienter gestaltet sein werden, als die globalisierte Wirtschaft das bis vor Kurzem noch gewohnt war.
Da die Zentralbanken künftig kaum noch als temperierende Instanzen wirken könnten, sei die Ära der „Great Moderation“ seit den frühen 1980er-Jahren wohl unwiderruflich vorbei, abgelöst von einem Zustand, in dem sich die Wirtschaft zwar volatiler, vielleicht aber auch wieder gesünder entwickeln könne: „Boom & Bust“. Wenn die Unternehmen wieder stärker auseinanderdriften statt allesamt zu wachsen, schlug Portfoliomanagement-Chef Frank Endres den Bogen zur Anlage-Praxis, rückt darum nach Jahren des Indexfonds-Booms etwas anderes in den Mittelpunkt: aktives Stockpicking auf Basis solider Fundamentaldaten. Genau das also, was unsere Redaktions-Kollegen von PLATOW Börse seit jeher predigen. Von den Chancen auf den Anleihemärkten waren die Metzler-Experten weniger begeistert. Dort hält man sich an Qualitätstitel, kurze Laufzeiten und inflationsgeschützte Papiere und hält außerdem die Währungsrisiken klein.
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