Zentralbank

EZB – Zucker für die Falken

Die Lockrufe der Falken im EZB-Rat um Bundesbank-Präsident Joachim Nagel und seinem niederländischen Amtskollegen Klaas Knot nach einem großen Zinsschritt von O,5 Prozentpunkten haben offensichtlich Wirkung gezeigt, wenn auch noch nicht sofort.

Auf ihrer Auswärtssitzung in Amsterdam haben die Währungshüter um EZB-Präsidentin Christine Lagarde unter dem Druck hartnäckig hoher Inflationsraten die Weichen für die Zinswende gestellt. Demnach will die EZB zum 1.7. ihre Netto-Anleihekäufe komplett einstellen. Dies gilt als Voraussetzung für die erste Zinsanhebung, die auf der nächsten Ratssitzung im Juli beschlossen werden soll. Geplant ist ein erster Trippelschritt um 0,25 Prozentpunkte. Damit folgt der EZB-Rat dem von Lagarde kürzlich in einem Blogbeitrag präsentierten Fahrplan. Für September stellt die EZB allerdings einen großen Zinsschritt in Aussicht. Der steht zwar unter dem Vorbehalt, dass bis dahin die mittelfristigen Inflationsaussichten unverändert bleiben oder sich verschlechtern. Da Lagarde aber selbst zugab, dass sich der erste Zinsschritt nicht sofort auf die Inflation auswirken wird, dürfte ein Zinssprung im September ausgemachte Sache sein. Die darauf folgenden Zinserhöhungen will die EZB allerdings wieder gemächlicher angehen.

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