Deutsche Bank – Wie Achleitner sich noch retten kann
Eine herbe Klatsche droht Deutsche Bank-Oberaufseher Paul Achleitner und Vorstandschef Christian Sewing auf der Hauptversammlung am 23.5. in der Frankfurter Festhalle. Die einflussreichen Stimmrechtsberater ISS und Glass Lewis empfehlen den Aktionären, Aufsichtsrat und Vorstand die Entlastung zu verweigern. Über welche Macht die Stimmrechtsberater verfügen, haben sie erst jüngst bei den Aktionärstreffen von Bayer und der Großbank UBS eindrucksvoll demonstriert. Vor allem für den umstrittenen Achleitner, der im vergangenen Jahr noch mit einem blauen Auge (84% Entlastung) davonkam, wäre ein solches Misstrauensvotum die nächste schwere Schlappe nach abgeblasener Fusion mit der Commerzbank, für die der AR-Chef eingetreten war.
Der in die Ecke gedrängte Achleitner wird denn auch bereits intensiv darüber nachdenken, wie er seinen Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen könnte. Einen heißen Tipp könnte ihm dabei ausgerechnet ein alter Weggefährte geben, der gerade gezeigt hat, wie die Wandlung vom Prügelknaben zum gelobten Moderator des Aufbruchs gelingen kann. Auf der HV der Deutschen Börse am vergangenen Mittwoch heimste AR-Vorsteher Joachim Faber viel Lorbeer für seine Entscheidung ein, den ehemaligen HVB-Chef Theodor Weimer an die Spitze des Börsenbetreibers zu lotsen. Der Schlüssel für die Versöhnung zwischen dem AR-Chef und den Aktionären war aber Fabers Ankündigung wenige Tage vor der Aktionärsversammlung, sich zur HV im nächsten Jahr vorzeitig von seinem Posten zurückzuziehen.
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