Conti – Milliardenverlust für Setzer
Keine Dividende für Schaeffler _ Nikolai Setzer hat bei Conti ein schweres Erbe angetreten. Nicht nur galt Vorgänger Elmar Degenhart als Visionär beim technologiegetriebenen Autozulieferer. Er hat Setzer auch einen im Großumbau steckenden Konzern hinterlassen, der erst wieder auf Touren kommen muss. Fast 1 Mrd. (962 Mio.) Euro Verlust fuhr Conti im schwierigen Corona-Jahr ein (Umsatz -15,7% auf 37,7 Mrd. Euro, operative Marge 3,5%). Entsprechend der Dividendenpolitik gibt es denn auch für 2020 keine Ausschüttung an die Aktionäre. Das trifft vor allem Familie Schaeffler, die beim Zulieferer in Franken bereits deutlich weniger Dividende verschmerzen muss (s. PLATOW v. 5.3.).
Dass Setzer und CFO Wolfgang Schäfer für das Jahr Besserung und am Ende unterm Strich einen Nettogewinn erwarten (Umsatz 40 Mrd. bis 42,5 Mrd. Euro, Marge 5 bis 6%), konnte die Aktie nicht vor dem Absturz im DAX (-8%) bewahren. Entmutigen lässt sich Setzer davon aber nicht. Sein Ziel ist es, Conti noch stärker auf Software und Elektronik umzurüsten. Den dafür laufenden Umbau treibt er voran. Für 4 900 der 13 000 betroffenen deutschen Stellen seien bereits Lösungen gefunden, so der CEO auf der Bilanz-PK. Das Spin-Off der Antriebssparte Vitesco soll zudem im 2. Hj. erfolgen. Sorgen, dass bei Conti damit zu wenig Geschäft aus der anziehenden Elektromobilität bleibe, versucht der Conti-Chef zu zerstreuen. Bremsen, Reifen und Hochleistungscomputer brauchen auch E-Autos und diese werden weiter bei Conti produziert.
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