Deutsche Post – Gerdes‘ Versäumnisse lasten schwer

Mit ihrer Ad hoc erschütterte die Deutsche Post im Juni den Kapitalmarkt. Fast eine Milliarde Euro weniger Ertrag soll es 2018 geben, lautete die bittere Pille, die Konzernchef Frank Appel den Investoren damals verabreichen musste (s. PLATOW v. 11.6.). Völlig aus dem Ruder gelaufene Kosten in der Brief- und Paketsparte (PeP) sind der Grund, dass Deutschlands gelber Riese ertragsseitig kräftig strauchelt.

Sogar die Trennung von Vorstand Jürgen Gerdes, der mit seinem Aktionismus die Kernsparte der Post über Jahre in diese Misere geritten hatte, konnte den massiven Ertragseinsturz bei PeP nicht mehr abfedern. So pulverisierten die hohen Fixkosten auch im Q2 die Erträge des Brief- und Paketgeschäfts (-58,5%). Wie erwartet, kommt Gerdes‘ Kurzsichtigkeit den Logistiker nun teuer zu stehen. Das EBIT brach zwischen März und Juni gruppenweit um 11,2% auf 747 Mio. Euro, der Gewinn sogar um 14,3% auf 516 Mio. Euro ein. Nur beim Umsatz (15 Mrd. Euro) blitzt ein kleines Plus von 1,4% aus der Post-Bilanz.

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