Kurz-Intermezzo von MLP im SDAX verärgert Indexfonds

„Transparenz bis aufs Äußerste“ _ Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Nur drei Wochen nach dem Aufstieg in den SDAX muss der Finanzvertrieb MLP am 22.6. den Nebenwerte-Index schon wieder verlassen.
Das ist das Ergebnis des regulären Überprüfungstermins für die gesamte DAX-Familie am vergangenen Donnerstag (4.6.). Bei einigen Indexfonds, die den SDAX in ihrem Portfolio möglichst haargenau abbilden, hat dieses kurze Gastspiel der MLP-Aktie für Verärgerung gesorgt. Der Kurz-Ausflug wirke nicht nur sehr sprunghaft, sondern verursache auch noch unnötige Transaktionskosten, heißt es. Nur gut eine Woche vor dem regulären Überprüfungstermin verkündete die Deutsche Börse am 26.5. die Aufnahme von MLP in den SDAX mit Wirkung zum 29.5., obwohl damals absehbar war, dass der Finanzvertrieb schon bald wieder weichen muss.
Seit der Einführung eines rein regelbasierten Systems vor einigen Jahren erfolgen Index-Anpassungen innerhalb der DAX-Familie vollautomatisch, sobald bestimmte Schwellenwerte über- oder unterschritten werden. So hat MLP seinen SDAX-Aufstieg dem Abschluss der Übernahme von Sixt Leasing durch die Hyundai Capital Bank zu verdanken, die den Streubesitz des Leasing-Unternehmens unter die kritische Marke von 10% gedrückt hat. Das löste automatisch eine außerplanmäßige Index-Anpassung aus, die zufällig kurz vor dem regulären Überprüfungstermin erfolgte. Die Deutsche Börse verteidigt den Regel-Automatismus denn auch mit der damit verbundenen „Transparenz bis aufs Äußerste“, die auch von den Marktteilnehmern sehr geschätzt werde. Die Index-Veränderungen waren alle im Vorhinein absehbar und dürften deshalb auch für die Indexfonds keine Überraschung gewesen sein, heißt es bei der Deutschen Börse.
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