Gewerkschaft

IG Metall – Schwäbisches Zeitspiel

_ Diese Woche (9.3.) setzen sich IG Metall und Südwestmetall wieder an den Verhandlungstisch. Dass Runde vier im Ländle endlich den Tarifabschluss der Metaller bringt, ist fast ausgeschlossen. So zäh, wie es bislang im Südwesten vorangeht, richtet sich IG Metall-Chef Roman Zitzelsberger auf eine längere Warnstreikphase ein und bringt damit seinen Counterpart, Winfried Porth, ganz bewusst auf die Palme. Diesen „befremden“ schon vor den Gesprächen für danach angekündigte Aktionen (etwa erster digitaler Warnstreik am 12.3.), wie er öffentlich beklagt.

Was Porth als mangelnde Verhandlungsbereitschaft deklariert, ist Zitzelsbergers taktische Antwort auf das Hinhalten der Arbeitgeber. Diese machten im Schwabenland etwa Kostensenkungen zur Vorbedingung, um überhaupt über Lohnforderungen zu sprechen. Statt wie 2018 die Unternehmer mit 24-Stunden-Streiks weichzuklopfen, setzt die IG Metall diesmal auf Nadelstiche, wohl auch aus Rücksicht auf die Pandemie mit ihrer Kurzarbeit. Nach dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“ will Zitzelsberger so möglichst lange im Arbeitskampf handlungsfähig bleiben. Seit Ende der Friedenspflicht nahmen bis Freitag im Baden-Württemberg 47 810 (bundesweit rd. 230 000) Beschäftigte in 170 Betrieben an Aktionen teil.

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