HVB & Co. – Wenn der Vorstand vom Praktikanten geduzt wird

So teilte der scheidende HVB-Chef Michael Diederich vergangene Woche in seinem eigenen Podcast (sic) mit, jeder Mitarbeiter dürfe ihn nun duzen. Das soll den internen Kulturwandel vorantreiben sowie Nähe und Respekt unter Kollegen fördern. Natürlich könne jeder selbst entscheiden, ob er Vorstand oder Vorgesetzte duzen möchte. Der implizite Druck erhöht sich dennoch, wenn immer mehr Kollegen zum „Du“ übergehen, auch wenn man selbst nicht viel davon hält. Da hat sich das Münchener Institut wohl etwas vom örtlichen Konkurrenten BayernLB abgeschaut. Der Vorstand der Landesbank hat seiner Belegschaft schon Mitte 2020 das „Du“ angeboten, ebenfalls auf freiwilliger Basis. Die Geste sei der Dankbarkeit für gute Zusammenarbeit und Zusammenhalt in den Anfängen der Pandemie entsprungen, sagt uns ein Sprecher. „Inzwischen gehört das Du in der BayernLB schon lange zum Alltag, egal ob Kollege, Führungskraft oder Vorstand. Ebenso wurde 2020 der Bank-Dresscode vollends abgeschafft und „Come as you are“ eingeführt.“ Das alles fördere flache Hierarchien sowie direkte, schnellere Kommunikation und Prozesse.