Credit Suisse – Lehmann stimmt auf weitere Mager-Jahre ein
Kapitalerhöhung vor dem Abschluss _ Gleich mehrfach sah sich Credit Suisse-Verwaltungsratschef Axel Lehmann dieser Tage genötigt, um Vertrauen in die schwer angeschlagene Schweizer Großbank zu werben. Die Abflüsse von Kundengeldern hätten sich mittlerweile stabilisiert, insbesondere im Schweizer Heimatmarkt seien zuletzt sogar wieder erste Zuflüsse zu verzeichnen gewesen, beteuerte Lehmann. Von Anfang Oktober bis Mitte November zogen vornehmlich asiatische Kunden insgesamt 84 Mrd. Franken von der Credit Suisse ab. An der Börse wirkten Lehmanns Beruhigungspillen allerdings nur kurz. Am Dienstag, dem letzten Tag des Bezugsrechtshandels für die insgesamt 4 Mrd. Franken schwere Kapitalerhöhung, sackte die Credit Suisse-Aktie erneut unter die 3 Franken-Marke.
Mit dem Abschluss der Zitter-Kapitalerhöhung dürfte sich die Lage aber zumindest vorläufig etwas entspannen. Bis die Credit Suisse aus dem Gröbsten heraus ist, wird es jedoch noch dauern. So ließ Lehmann durchblicken, dass 2023 und 2024 für das Institut Jahre des Wandels sein würden. Für das kommende Jahr erwartet der Verwaltungsratschef denn auch nochmal einen Verlust. Entscheidend wird deshalb sein, wie die Credit Suisse bei dem angekündigten Konzernumbau vorankommt. Das gilt insbesondere für das Ziel, die Kosten um 15% zu senken und den Personalabbau um rund 9 000 Stellen fristgerecht bis 2025 umzusetzen. Nur mit konsequenten Vollzugmeldungen lässt sich das verlorene Vertrauen zurückgewinnen.
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