Commerzbank steuert auf Dividendenfähigkeit für 2022 zu

Erstaunlich stabile Erträge (-1,3%) trotz tiefer Einschnitte ins Filialnetz, eine deutlich niedrigere Risikovorsorge und geringere Kosten (-5%) bescherten der Commerzbank im dritten Quartal einen Konzerngewinn von 403 Mio. Euro nach einem Verlust von 60 Mio. Euro im Vorjahr. Für die ersten neun Monate konnte ebenfalls ein Minigewinn von 9 Mio. Euro ausgewiesen werden. Angesichts dieser guten Entwicklung stellt Knof nunmehr auch für das Gesamtjahr 2021 einen Nettogewinn in Aussicht. Dabei kalkuliert der Konzernchef mit einer Risikovorsorge von weniger als 700 Mio. Euro. Davon wurden bislang allerdings erst 257 Mio. Euro verbucht. Hier ist also noch reichlich Luft, die Knof und CFO Bettina Orlopp zur Ergebnisgestaltung nutzen können.
Mit Blick auf eine mögliche Dividende für 2022 wiegelt Orlopp jedoch ab. Diese Frage stelle sich erst im Verlauf des nächsten Jahres. Die Zurückhaltung der Finanzvorständin ist indes verständlich. Die Commerzbank befindet sich gerade mitten im Abbau von insgesamt 10 000 Vollzeitstellen. Mehr als die Hälfte davon ist zwar bereits eingetütet, aber die Verhandlungen mit dem Betriebsrat sind noch keineswegs abgeschlossen. Da macht es sich nicht gut, schon jetzt mit Ausschüttungen an die Aktionäre zu winken.