Direktbanken

ING schlägt DKB bei Girokonto-Neukunden

ING Deutschland-Zentrale in Frankfurt
ING Deutschland-Zentrale in Frankfurt © ING

Gestiegene Kosten für die Risikovorsorge im Firmenkundengeschäft haben der Deutschen Kreditbank (DKB) die Halbjahresbilanz verhagelt. Das Ergebnis vor Steuern des DKB-Konzerns sackte im Vergleich zum Vj.-Zeitraum um über 19% auf 155 Mio. Euro ab.

Der Zinsüberschuss nach Risikoergebnis sank um 43 Mio. Euro (-8,9%) auf 438,6 Mio. Euro. In den jetzt vorgelegten Zahlen ist klar die schwächelnde Konjunktur sowie das niedrige Zinsumfeld erkennbar.

Soweit das reine Zahlenwerk der Bilanz. Dennoch wird die Konkurrenz aus dem Netz immer stärker. Online- und Direktbanken gewinnen gegenüber Filialbanken immer mehr Marktanteile. Derzeit betreut die DKB 4,15 Mio. Privatkunden und ist die Nummer 2 unter den deutschen Direktbanken. Klarer Marktführer ist die Frankfurter ING mit aktuell 9,5 Mio. Privatkunden. Bei den Girokonten hat die DKB aber noch immer die Nase vorn. Im Berichtszeitraum kamen bei den Berlinern über 111 000 neue Girokonto-Kunden (netto) dazu. In diesem Bereich verteidigt die DKB mit über drei Mio. Girokonten ihre Marktführerschaft. Doch die ING nähert sich mit großen Schritten und macht Boden gut. Rd. 200 000 Girokonten netto sind in den ersten sechs Monaten dieses Jahres dazu gekommen. Damit kommt die ING jetzt auf 2,7 Mio. Girokonten und ist auf Sichtweite zur DKB vorgerückt. Insgesamt kommen die drei führenden deutschen Online-Banken – dazu gehört auch die Comdirect (1,7 Mio.) – auf nunmehr rd. 7,4 Mio. Girokonten.

Doch es gibt noch sehr viel Luft nach oben. Vor allem im Lager der Sparkassen (35 Mio. Girokonten) und Genossenschaftsbanken (26 Mio.) können die Direktbanken noch viele Kunden gewinnen. Die Chancen stehen gut. Im Gegensatz zu vielen Filialbanken schließen die Onlinebanken Negativzinsen im Privatkundengeschäft weiter aus. Dies ist im hart umkämpften deutschen Bankenmarkt ein nicht zu unterschätzendes Argument. Und auch im Firmenkundengeschäft zeigen sich die Direktbanken oftmals kulanter als ihre großen Wettbewerber. Wie uns ein Sprecher mitteilt, gibt es etwa bei der ING grundsätzlich keinen Negativzins bei den Zahlungsverkehrskonten für Firmenkunden, sondern lediglich Einzelfallentscheidungen, zu denen sich die Bank nicht näher äußert. Hierbei spielen die spezifischen Kundenbedürfnisse und das langfristige Kundenverhältnis eine große Rolle.

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