Statistiken

Krieg würgt selbst Online-Boom ab

_ Der Ukraine-Krieg und die Inflation drücken die Kauflaune. Der GfK-Konsumklimaindex rutschte im Mai noch deutlicher ins Minus (-26,6 Punkte nach -15,7 Zähler im April). Und auch die neuen Einzelhandelszahlen des Statistischen Bundesamtes (April -5,4% zum März) zeugen von Flaute. E-Commerce-Experte Gerrit Heinemann (Hochschule Niederrhein) sprach im Pressegespräch des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (bevh) von einem „Nachfrageschock“, der alle Vertriebskanäle und damit auch die in der Pandemie noch stärker als zuvor auf der Überholspur fahrenden Onlinehändler betrifft.

Ganz so dramatisch, wie es die Wiesbadener Statistiker in ihren Zahlen ausführten (nur reine Versandhändler als E-Commerce erfasst: Jan. bis April -10,7%), soll es lt. bevh aber für die Onlinehändler nicht laufen. Ein Umsatzeinbruch hat sich durch den Krieg aber auch hier verfestigt. Vom 1.4. bis 16.5. sackten die Umsätze bei Waren um 6,7% und Dienstleistungen wie Reisebuchungen um 2% ab. Seit Kriegsbeginn am 24.2. büßten die E-Commercer (alle Kanäle inkl. Multichannel und Direktvertrieb) demnach 1 Mrd. Euro Umsatz ein. Gewinner innerhalb der Warengruppen gäbe es zurzeit keine, heißt es beim Verband. Jedoch sind die Einbrüche bei Waren, die als Extras (etwa DIY und Blumen) oder Luxus gesehen werden, besonders heftig. Beim Blick auf die Händlertypen schwächeln vor allem Multichannel-Händler (-11,7%), die auch stationäres Geschäft betreiben, und der Direktvertrieb von Herstellern (-13,4%).

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