Wahre Belastungsprobe steht der Telekom in UK noch bevor
Da sitzt Deutsche Telekom-Chef Tim Höttges erst seit 2015 im AR des britischen Mobilfunkriesen BT Group und muss machtlos zusehen, wie seine vor zwei Jahren erworbene 12%-Beteiligung an BT u. a. durch den Brexit immer mehr an Wert verliert. Das hat auch deutliche Spuren in der jetzt vorgelegten Bilanz 2016 hinterlassen. Der Jahresgewinn der Deutschen Telekom brach infolge der BT-Abschreibung (2,2 Mrd. Euro) um 18% auf 2,7 Mrd. Euro ein. Mit dem Brexit-Votum machten auch der Absturz des britischen Pfundes sowie ein Bilanzskandal in Italien der BT und damit auch dem Bonner DAX-Konzern schwer zu schaffen.
Doch das dürfte erst der Anfang eines langen Leidensweges der britischen Gesellschaft sein. Bereits ein halbes Jahr vor der Brexit-Entscheidung (Juni 2016) leitete die BT-Aktie an der Londoner Börse ihren Sinkflug ein, der bis heute anhält. Ein weiterer, vielleicht sogar der wichtigste Belastungstest dürfte der BT bevorstehen. So ist völlig unklar, wie britische Börse und die Währung im Falle eines harten Brexits reagieren. Da kommen Vorschläge zur Minimierung der Brexit-Risiken für den europäischen Kapitalmarkt, wie sie das Deutsche Aktieninstitut in einem Positionspapier formuliert hat (s. auch Seite 3), gerade recht. Über die möglichen Folgen eines harten Austritts der Briten möchte die Telekom aber nicht „spekulieren“ und überlässt dies lieber dem Markt, wie uns ein Sprecher sagte. Verantwortlich für den Gewinneinbruch macht dieser denn auch vor allem gestiegene Personalkosten. Schließlich sei im Q1 ein hoher Buchgewinn (2,5 Mrd. Euro) aus der BT-Beteiligung verzeichnet worden.
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