Finanzpolitik

Dezember-Hilfe drückt deutsche Inflation

Die einmalige Übernahme der Abschlagszahlung für Gas und Fernwärme durch den Staat hat die deutsche Inflation im Dezember auf 8,6% sinken lassen. Im Gesamtjahr 2022 stieg die Teuerung auf 7,9% und damit so hoch wie selbst in den 1970er-Jahren nicht. Auch nach europäischer Rechnung (Harmonisierter Verbraucherpreisindex) fiel die Inflation im Dezember mit 9,6% unter die 10%-Marke.

Trotz diese Sondereffekts dürfte die Phase zweistelliger Inflationsraten zumindest nach deutscher Rechnung überwunden sein. Für zusätzliche Entlastung sorgten im Dezember auch der gesunkene Ölpreis und ein geringerer Preisauftrieb bei Lebensmitteln. Spannend wird, wie sich die Inflation im Januar und Februar entwickelt, bevor im Frühjahr die Gas- und Strompreisbremse greift. Für die EZB bedeutet die Dezember-Wende denn auch noch keine Entwarnung. Die Notenbank wird auf ihren nächsten Ratssitzungen die Leitzinsen wie angekündigt weiter anheben. Für den weiteren Jahresverlauf wird entscheidend sein, mit welcher Geschwindigkeit die Inflation den Rückwärtsgang einlegt. Dabei dürfte auch der Basiseffekt eine gewichtige Rolle spielen. fm

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