Autohersteller jammern (noch) auf hohem Niveau
Nun hat auch Daimler seine Personalabbaupläne konkretisiert. In den nächsten drei Jahren sollen von 300 000 Mitarbeitern 10 000 abgebaut werden. All das sozialverträglich: Befristete Verträge in der Verwaltung werden nicht verlängert, Abfindungen bezahlt und Altersteilzeit genutzt. Bei Audi durfte der scheidende Chef Bram Schot vor wenigen Tagen ähnliches verkünden (7 500 Jobs weniger). Nur BMW kommt bisher ohne Jobabbau aus.
Hier werden nur die üppigen Gewinnbeteiligungen gekürzt und Leiharbeitsverträge restriktiver verlängert. Von wirklicher Krise kann kaum die Rede sein, solange die großen Hersteller ihre großzügigen Jobgarantien nicht antasten. Daimler verzichtet ebenso wie Volkswagen bis Ende 2029 auf betriebsbedingte Kündigungen. Ob das so bleibt, wird sich zeigen. Der Druck auf die Margen, ausgelöst durch hohe Investitionen in neue Antriebe, die vom Kunden kaum honoriert werden, wächst. Er wird nur weitergereicht an die Zulieferer. Bosch und Schaeffler streichen längst Stellen und bei vielen Mittelständlern sieht es ab dem kommenden Jahr richtig düster aus. Wie wir hören, werden gerade in vielen Betrieben die Zeitguthaben bei Mitarbeitern runtergefahren, damit die Bilanz um Rückstellungsposten bereinigt ist und ab Januar Kurzarbeit angemeldet werden kann. Bisher profitieren erst wenige Unternehmen von den Möglichkeiten, die die neue Autowelt mit sich bringt. Welche, das lesen Sie in der heutigen PLATOW Börse.
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