GLS Bank – Öko-Nischengeschäft wächst und gedeiht
Immer mehr Mitglieder zahlen Jahresbeitrag _ Dass die GLS Bank ein bisschen anders tickt, sieht man schon an der Maestro-Karte. Seit Herbst läuft ein Nutzertest mit Debitkarten aus Ahorn, FSC-zertifiziert natürlich und „ganz ohne Plastikkern!“, bis auf Chip und Magnetstreifen.
Auf der Bilanz-PK in Frankfurt bekamen die Journalisten dann außer zuckerfreiem Mate-Tee auch ein Tütchen Blumenwiesen-Saatgut zugesteckt („sorgt für Stimmung auch bei Bienen“).
Außer derlei Gadgets legte die Bochumer Öko-Bank allerdings Zahlen vor, die aufhorchen lassen. Richtig große Summen sind hier zwar nicht im Spiel (Bilanzsumme 9,75 Mrd. Euro), da sind schon der konsequente Fokus auf „Solidarität, Vielfalt, Nachhaltigkeit“ und das Genossenschaftsmodell vor. Vor den entscheidenden Kennzahlen stand aber auch im Krisenjahr 2022 wieder ein Plus-Zeichen, wenngleich der Zuwachs etwas schwächer ausfiel als im Vorjahr.
Neben Kundeneinlagen (8,1 Mrd. Euro, +5%), -krediten (4,9 Mrd., +11%) und -geschäftsvolumen (16,1 Mrd., +7%) legte auch der Posten zu, um den die GLS die meisten beneiden dürften: 120 000 Kunden, also über ein Drittel des gesamten Kundenstamms, bezahlen je 60 Euro „Mitgliedsbeitrag“ im Jahr zusätzlich zu den Kontogebühren, um die gute Sache zu fördern. Ihre Zahl sank 2022 nicht etwa, sondern legte um 15% zu. Als Bilanzgewinn blieben 8,3 Mio. Euro (+12%).
Vorstandssprecherin Aysel Osmanoglu, seit Januar Nachfolgerin des nach über 30 Jahren im GLS-Vorstand abgetretenen Thomas Jorberg, stellte v. a. die Neukreditvergabe heraus (1,4 Mrd. Euro, +26%). Je knapp 30% des Gesamtvolumens entfallen auf soziale bzw. nachhaltige Immobilien und Erneuerbare Energien. Die Kreditausfälle hielten sich trotz diverser Fälle im Bio-Lebensmittelbereich lt. Firmenkundenvorständin Christina Opitz in engen Grenzen (0,2%, unverändert), Bewertungskorrekturen im Anlagevermögen, hieß es auf PLATOW-Rückfrage, seien „kein Thema“. np
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