EU lässt Techfirmen nicht vom Haken
Nach Digitalsteuer nun Algorithmus-Transparenz _ Aus Sicht der Techkonzerne des Silicon Valley hat die EU einen entscheidenden Nachteil: die USA mit ihrer schützenden Hand sind dort kein Mitglied. Hinzu kommt, dass die oberste Wettbewerbskommissarin, Margrethe Vestager, Amazon, Facebook, Google, Apple und Co. hartnäckig im Visier hat.
Sie fordert von den Internetgiganten, ihr genauere Einblicke in deren Algorithmen zu geben. Die Tech-Riesen sitzen durch ihre Algorithmen für Social Media und Suchmaschinen auf Unmengen an wertvollen Nutzerdaten, mit denen sie lukrative Werbegeschäfte betreiben. Regulierer und Marktbeobachter sollen bei Bedarf Informationen über die Arbeitsweise der Algorithmen erhalten. Es müsse klar ersichtlich sein, auf welcher Basis Inhalte empfohlen werden, fordert Vestager mit Blick auf den Einfluss der Internet-Plattformen. Die Empfehlungs-systeme formen mittlerweile im hohen Maße, was User über die Welt wissen. Freiwillig werden die Internet-Pioniere dem nicht zustimmen. Der Algorithmus ist die heilige Kuh und letztlich der Schlüssel zum Erfolg der Internetriesen. Daher will Vestager entsprechende Transparenz-Pflichten rechtlich festzurren in einem Gesetz für Digitale Dienste. Doch nicht nur an den Algorithmen will Brüssel die Techkonzerne packen.
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