Investitionsgüter

Flurförderzeuge

Kion – Kurserholung ohne Dynamik

Wie vorab avisiert ist der Gabelstaplerhersteller Kion im dritten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Beim bereinigten EBIT gab es ein Minus von 101,1 Mio. Euro, was zu einem Verlust von 0,73 Euro je Aktie führte. Nach neun Monaten liegt das EBIT nur noch bei 210,6 Mio. Euro (Marge von 2,6% nach 9,2% in 2021). Um die bestätigten Jahresziele zu erreichen, darf sich der MDAX-Konzern im Q4 keine größeren Verluste mehr erlauben. Der Free Cashflow muss sogar zwingend positiv ausfallen. Anvisiert ist das Gj. ein Abfluss von 700 Mio. bis 950 Mio. Euro; per Ende September steht ein Minus von 971,9 Mio. Euro geschrieben. Sorgen bereitet uns auch der Rückgang des Q3-Auftragseingangs (-19%), der vor allem durch den Nachfrageinbruch im E-Commerce sowie zwei nennenswerte Stornierungen und einige Verschiebungen von Aufträgen entstanden ist. Dass Kion seine Finanzverbindlichkeiten 2022 mehr als verdoppelt hat und diese nun dem 1,5-Fachen (Ende 2021: 0,3-Fachen) des EBITDA entsprechen, ist ebenfalls unerfreulich.

Nutzfahrzeuge

Traton – Pro und Contra

Das Geschäft läuft noch immer rund bei Traton. Trotz eines herausfordernden Umfelds lieferte der Nutzfahrzeughersteller solide Q3-Zahlen (28.10.) und bestätigte die Ziele für das Geschäftsjahr. So will die VW-Tochter weiter eine ber. EBIT-Marge von 5 bis 6% verdienen, beim Umsatz wird unverändert ein ”sehr starker” Anstieg erwartet. Das liegt zum einen an der Einbeziehung der übernommenen US-Marke Navistar, die im 1. Hj. 2021 noch nicht zum Konzern gehörte. Zum anderen sind die Auftragsbücher prall gefüllt und reichen bis zu einem Jahr in die Zukunft. Daher ist CEO Christian Levin bei der Annahme neuer Aufträge restriktiv.

Luftfahrt

Airbus – Boeing kann einpacken

Der Flugzeugbauer Airbus beweist mit den jüngsten Quartalszahlen erstaunliche Stärke. So stieg der Umsatz im Q3 um knapp 27% auf 13,3 Mrd. Euro und konnte damit die Analystenerwartungen um fast 4% schlagen. Der Gewinn je DAX-Aktie (109,50 Euro; NL0000235190) stieg sogar um starke 63% auf 0,85 Euro und lag damit stolze 14% über den Erwartungen. Rückenwind erhielt der Flugzeugbauer hierbei allerdings auch durch den schwachen Euro bzw. den starken US-Dollar. Erfreulich ist auch, dass trotz der ungewissen Lage sich die prallen Orderbücher weiter füllen. So wuchs der Auftragsbestand im Vergleich zu den ersten neun Monaten des vergangenen Gj. um weitere 6% auf 7 294 Bestellungen an. Airbus bestätigte zudem die Jahresprognose bezüglich des Ergebnisses und der Auslieferungen und hob das Free-Cashflow-Ziel auf 4,5 Mrd. Euro für 2022 an.

Triebwerke

MTU – Zeichen der Erholung

Der Triebwerkshersteller MTU Aero konnte am Donnerstag (27.10.) aus guten Neunmonatszahlen und einem verbesserten Ausblick keinen Honig saugen. Doch die deutliche Steigerung im Wartungsgeschäft und der auf 26,0 Mrd. (Ende 2021: 22,24 Mrd.) Euro gewachsene Auftragsbestand signalisieren für uns klare Anzeichen einer Erholung in der Luftfahrtindustrie. Bis Ende September legte der Umsatz um 27% auf 3,8 Mrd. Euro zu und das ber. EBIT kletterte um 46% auf 448 Mio. Euro.

Spezialschläuche

Masterflex schafft Zweistelligkeit

Schon seit geraumer Zeit hat sich Masterflex das Ziel gesetzt, eine zweistellige EBIT-Marge zu erzielen. Dieser Meilenstein ist bei dem Hersteller von Spezialschläuchen jetzt zum Greifen nahe, wie die 2022er-Prognoseanhebung vom Montagabend (24.10.) belegt. Demnach avisieren die Gelsenkirchener nunmehr ein operatives EBIT zwischen 9,3 Mio. und 10,5 Mio. (zuvor: 8,3 Mio. und 9,0 Mio.) Euro bei einem Umsatz von 92 Mio. bis 96 Mio. (zuvor: 83 Mio. bis 87 Mio.) Euro.

Maschinenbauer

Krones bestätigt unser gutes Gefühl

Das gute Gefühl, das wir bei Krones nach dem Kapitalmarkttag hatten (vgl. PB v. 7.10.), hat uns nicht getrogen. Am vergangenen Mittwoch (19.10.) erhöhte der Anlagenbauer für die Getränkeindustrie die Umsatzprognose für 2022: Statt 5 bis 8% sollen es jetzt 10 bis 12% Wachstum ggü. den 3,6 Mrd. Euro des Vj. werden.

Vakuumpumpen

Pfeiffer kann profitabel liefern

Auch nach neun Monaten kann Pfeiffer Vacuum Rekordzahlen vermelden. Der Pumpenspezialist für die Halbleiterindustrie und für Anwendung in der Industrie steigerte den Umsatz per Ende September um 16,2% auf den Rekordwert von 668,7 Mio. Euro. Das EBIT kletterte derweil überproportional um 27% auf 94,0 Mio. Euro, sodass die Marge mit 14,1% (Vj.: 12,9%) wieder über dem bestätigten Jahresziel von „rd. 14%“ lag.

Erneuerbare Energie

Nordex – Kampf um Profitabilität

Trotz Milliarden-Investitionen in erneuerbare Energien und einer akuten Energiekrise schaffte Nordex bisher noch immer nicht den Sprung zurück in die Gewinnzone. Wenn selbst in solchen Boomzeiten die Profitabilität nicht erreicht werden kann, muss sich ein Unternehmen die Frage gefallen lassen, wann es denn jemals Gewinne schreiben will. Wir rieten unseren Lesern zur Vorsicht (vgl. PB v. 1.3.21), als die Aktie (8,61 Euro; DE000A0D6554) noch bei 22,50 Euro stand.

Stabilus Zentrale
Automobilzulieferer

Stabilus startet im MDAX durch

Es ist vollbracht: Der auf Gasdruckfedern und hydraulische Dämpfer spezialisierte Autozulieferer Stabilus ist per 19.9. in den MDAX eingezogen. Bereits am 11.8. winkte die ao HV den Rechtsformwechsel von einer Société Anonyme (SA) nach Luxemburger Recht in eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea; SE) durch. Stabilus hat mit dem Formwechsel zwar eine Sitzverlegung nach Frankfurt (Verwaltung: Koblenz) vollzogen und der Aktie (neu: DE000STAB1L8; alt: LU1066226637) einen neuen Anstrich verliehen, für Investoren bleibt aber vorerst alles beim Alten.

Verpackung

Ringmetall – Immer auf die Kleinen

In der vergangenen Woche hat es den letzten verbliebenen „kleinen“ Musterdepotwert erwischt. Obwohl Ringmetall (Marktkapitalisierung: 107,5 Mio. Euro) erst Mitte September die Prognose für Umsatz und EBITDA erhöhte (vgl. PB. v. 19.9.), wurden bei dem Papier (3,82 Euro; DE000A3E5E55) immer wieder größere Anteilspakete verkauft.

Wärmepumpen

Nibe – Wärmepumpen für die EU

Auch wenn vielerorts noch der Altweibersommer regiert, nähert sich die Heizsaison mit großen Schritten. Selten war sie so gefürchtet wie in diesem Jahr, angesichts hoher Energiepreise und drohender Gasknappheit. Gefragt sind nachhaltige Lösungen, so wie sie der schwedische Heiztechnikhersteller Nibe auf den Markt bringt. Und das mit Erfolg: Seit der Börsennotierung 1997 wurde der Umsatz mit durchschnittlich 17% p. a. auf annähernd 31 Mrd. Schwedische Kronen (SEK; rd. 2,86 Mrd. Euro) im Gj. 2021 gesteigert.

Maschinenbauer

Krones untermauert positives Bild

Bereits Anfang September hatten wir die erfreuliche operative Entwicklung von Krones gelobt. Diese hat der Anlagenbauer für die Getränkeabfüllung und –verpackung nun kürzlich auf seinem Kapitalmarkt mit einer 2025er-Strategie und konkreten Wachstumszielen untermauern können.

Batteriehersteller

Unruhige Tage bei Varta

Viel Lärm gab es dieser Tage rund um Varta. Vorstandschef Herbert Schein legte am Donnerstag (29.9.) sein Amt nieder, um das künftig eigenständige Geschäft mit E-Mobility und Battery Packs voranzubringen. Schein bleibt zwar bis Jahresende noch im Vorstand, Vorstandsmitglied Markus Hackstein ersetzt ihn jedoch mit sofortiger Wirkung als CEO.

Die GEA-Zentrale in Düsseldorf, Deutschland
Anlagenbau

Erfreuliche Zeichen von Gea

Positive Signale kamen in den vergangenen Tagen von Gea. Der Anlagenbauer für die Nahrungsmittelindustrie kündigte beispielsweise ein neues Melkkarussell mit digitaler Vernetzung und einen autonomen und effizienteren Fütterungsroboter für Kühe an.

Wehrtechnik

Hensoldt – Erfolge brauchen Zeit

Ende Februar waren Rüstungsaktien der Renner an den Börsen. Nach der Invasion russischer Truppen in die Ukraine stieg der Kurs von Hensoldt um fast 200%. Ein Teil dieser Gewinne ging dann aber wieder verloren, weil kurstreibende Nachrichten von Unternehmensseite ausblieben. Es braucht Zeit, bis sich die angekündigten Budgeterhöhungen der Staaten in Aufträgen und Umsätzen der Firmen widerspiegeln.

Lagerlogistik

Jungheinrich muss konkreter werden

Mit der Kernaussage „Jungheinrich ist keine zweite Kion“ haben die Strategen von Oddo BHF am Dienstag (20.9.) den Kursverfall der MDAX-Aktie vorerst gestoppt. Zuvor hatte die Aktie in gut fünf Wochen 30% an Wert eingebüßt.

Maschinenbau

Dürr trotzt dem Abschwung

Bei Dürr läuft es weiter rund. Nach einem starken 1. Hj. rechnet der Maschinen- und Anlagenbauer mit einem Rekord-Auftragseingang für 2022, u. a. dank hoher Nachfrage im Bereich E-Mobility. Vielversprechend ist die jüngste Ankündigung einer strategischen Kooperation mit Manz und Grob-Werke, um den Markt der Produktionstechnik für Lithium-Ionen-Batterien optimal zu bedienen.

Nutzfahrzeuge

Traton – Noch zu früh!

Seitdem wir unseren Lesern empfohlen haben, bei Traton (13,44 Euro; DE000TRAT0N7) den aufgelaufenen Gewinn von 27% einzustreichen (PB v. 24.09.21), ist das Papier um 40% in den Keller gerauscht. Ausschlaggebend war für uns, dass das Unternehmen als Nutzfahrzeughersteller nicht in der Lage sei, von dem Boom in der Transportbranche zu profitieren, weil es selbst von angespannte Lieferketten betroffen ist.

Verpackung

Ringmetall traut sich mehr zu

Unser Musterdepotwert Ringmetall hat im Q2 eindrucksvoll deutlich höhere Stahlpreise an Kunden weitergeben können und nun die Prognose erhöht.

Kion HQ in Frankfurt am Main
Flurförderzeuge

Kion – Ausverkauf nach Warnung

Die Skepsis institutioneller Anleger ggü. Aktien ist auf Rekordniveau, belegt u. a. die aktuelle Umfrage der Bank of America. Hat jetzt jeder verkauft, der generell dazu bereit ist? Das Beispiel Kion zeigt, dass es selbst bei qualitativ guten Unternehmen mit ordentlichen Mittelfristzielen (EBIT-Marge von 10 bis 12% bestätigt) trotz eines Kurseinbruchs von fast 70% noch weiter bergab gehen kann. Die jetzt vorgelegten Prognosen fürs Q3 und das Gj. sorgten bei der Aktie am Mittwoch (14.9.) für ein Minus von 30%, das sich bis Donnerstag auf -33% ausweitete.

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