Auszug aus dem PLATOW Special Renditechancen 2021

Nachhaltig investieren – Weil es sich lohnt

Nachhaltig investieren – Weil es sich lohnt
Nachhaltig investieren – Weil es sich lohnt

Auszug aus dem PLATOW Special Renditechancen 2021

Gutes tun und dabei Geld verdienen. Wer möchte das nicht? Grüne Geldanlagen versprechen genau das und werden immer stärker nachgefragt. Aber was macht eine Geldanlage nachhaltig? Und welche Renditechancen bieten sie? Gabriele Glahn-Nüßel, Leiterin Wertpapiere und Vorsorge bei der UmweltBank AG, erklärt, welches grüne Investment sich lohnt – für die Umwelt und die Anleger/innen.

Nachhaltige Geldanlage wird für viele Menschen zunehmend wichtiger. Sie gestalten ihre Vermögensanlage sehr bewusst und entscheiden sich dabei auch gezielt gegen bestimmte Branchen oder Unternehmen. Diese begrüßenswerte Entwicklung sorgt für immer mehr grüne Finanzprodukte wie die Umweltfonds, die wir bei der UmweltBank schon seit über 20 Jahren anbieten.

Das Vorurteil, dass Nachhaltigkeit die Rendite schmälere, ist längst widerlegt. Genau das Gegenteil ist der Fall: In den Krisen der vergangenen Jahre haben sich gerade nachhaltige Geldanlagen besonders stabil gezeigt. Nachhaltigkeit ist mittlerweile auch ein Wettbewerbsfaktor. Denn die nachhaltige Ausrichtung von Unternehmen reduziert Risiken und macht Geschäftsmodelle weniger anfällig für Krisen. Das sichert zukünftige Erträge und wirkt sich positiv auf die Rendite aus.

Unser erster eigener Fonds, der UmweltSpektrum Mix, ist das beste Beispiel dafür. Mit Anfang Februar 2020 konnten wir fast kein ungünstigeres Auflagedatum wählen: Nur Wochen später brachte die Corona-Pandemie die Wirtschaft weltweit zum Erliegen. Trotzdem erzielte der Fonds im ersten Jahr einen Netto-Wertzuwachs von über 11%.

Enormen Zuspruch erhalten in letzter Zeit grüne ETFs, deren Namen viel erwarten lassen. Sie tragen Kürzel wie SRI im Namen, was Socially Responsible Investment bedeutet, oder ESG, die Abkürzung für Environmental, Social and Governance, also Umwelt, Soziales und faire Unternehmensführung. Dazu gesellen sich Begriffe wie Sustainability oder Low Carbon, bei denen man von einer besonders umweltfreundlichen Titelauswahl ausgehen könnte.

Der Name macht noch keinen grünen ETF

Die Werbung verspricht viel. Nimmt man die Liste der Positionen genauer unter die Lupe, ist die Enttäuschung bei den sogenannten grünen ETFs jedoch groß. Statt Windparks oder Recyclingunternehmen tummeln sich u.a. Vertreter der Mineralölindustrie, Fluglinien, große Goldminenbetreiber, Atomkonzerne oder auch Kreuzfahrtanbieter in den Portfolios. Also Unternehmen und Branchen, die per se nicht nachhaltig sind. Anlegerinnen und Anleger, die eine nachhaltige Geldanlage suchen, werden bei diesen ETFs nicht fündig.

Das Problem liegt an der Definition von „grün“ oder „nachhaltig“. Denn hierfür gibt es keine gesetzlich festgelegten Standards oder länderübergreifenden Kriterien. Jeder Emittent legt in Eigenregie fest, wie der jeweilige ETF zusammengestellt wird. In der Regel nutzen die Fondsgesellschaften dafür das Best-in-Class-Prinzip. Das bedeutet, dass sie nach bestimmten Kriterien die nachhaltigsten Unternehmen einer Branche aus einem bestehenden konventionellen Index auswählen. Welcher Anteil gewählt wird, liegt dabei allein in der Hand des Emittenten. Gelangen nur die besten 10% einer Branche in den Index, ist die Auswahl natürlich hochwertiger, als wenn die besten 50% aufgenommen werden. Das Ergebnis dieser Auswahl ist dann der nachhaltige Index, der die Grundlage für den ETF bildet.

Egal, wie hoch die Quote ist, eines steht fest: Das Best-in-Class-Prinzip garantiert keineswegs, dass es sich um wirklich umweltfreundlich operierende Unternehmen handelt oder gar solche mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell. Es sind nur jene, die in bestimmter Hinsicht besser sind als ihre Mitstreiter, eben die Klassenbesten. Solche ETFs sind aus meiner Sicht jedoch keine wirklich grüne Geldanlage. Die zugrunde liegenden Indizes entsprechen nicht ansatzweise den strengen ökologischen und sozialen Kriterien der UmweltBank. Die Vision der UmweltBank besteht darin, eine lebenswerte Welt für uns und kommende Generationen zu schaffen. Um zu gewährleisten, dass alle von uns angebotenen Produkte sowie die ausgegebenen Kredite diese Vision unterstützen, hat die UmweltBank weitreichende Positiv- und Ausschlusskriterien definiert.

Dass diese eingehalten werden, dafür sorgt der Umweltrat, ein unabhängiges Kontrollorgan. Derzeit bieten wir keinen grünen ETF an – aus einem einfachen Grund: Es hält keiner unserer Auswahl stand.

Strenge Auswahl für echte Nachhaltigkeit

Für uns sind aktiv verwaltete Umweltfonds die beste Alternative. Sie erfüllen strenge ökologische, soziale und ethische Vorgaben. Dabei bieten sie die gleiche Flexibilität und Diversifizierung wie ETFs. Der wichtige Unterschied: Das Fondsmanagement wählt bei Umweltfonds die Unternehmen gezielt aus. Das Portfolio des UmweltSpektrum Mix z. B. ist das Ergebnis eines dreistufigen Auswahlverfahrens. Im ersten Schritt prüfen wir, ob ein Unternehmen gegen unsere internen Anlagekriterien verstößt. Wir schließen eine ganze Reihe von Praktiken grundsätzlich aus: dazu gehören umweltschädliches Verhalten wie die fossile Energiegewinnung, schädliche Wirtschaftspraktiken wie die Produktion von Waffen sowie Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen wie Korruption oder Kinderarbeit. Im zweiten Schritt geht es darum, ob das Unternehmen einen positiven Beitrag zu den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen leistet. Damit haben die Vereinten Nationen eine Art Aufgabenkatalog definiert, um weltweit eine nachhaltige Entwicklung auf ökologischer, sozialer und ökonomischer Ebene zu sichern. Nach diesen beiden Schritten bleiben für den UmweltSpektrum Mix aktuell rund 230 Emittenten übrig, die unseren strengen Kriterien entsprechen. Aus diesen wählt das Fondsmanagement die ökonomisch aussichtsreichsten für das Portfolio des offensiven Mischfonds aus.

Die investierbaren Werte unterliegen einem permanenten Screening. Entstehen Konflikte mit unseren Anlagekriterien, beispielsweise durch Firmenzukäufe, werden Titel aus dem Anlageuniversum genommen und – sofern der Fonds in diesen investiert ist – auch verkauft. So können wir unseren Kundinnen und Kunden tatsächlich beides bieten: Eine durch und durch nachhaltige Anlageoption, die gleichzeitig interessante und zukunftsträchtige Renditechancen bietet. Mit dem UmweltSpektrum Mix hat die UmweltBank neue Maßstäbe in puncto Nachhaltigkeit gesetzt.

 

Autorin:

Gabriele Glahn-Nüßel

Leiterin Wertpapiere und Vorsorge
UmweltBank AG

 

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