Hinfallen, aufstehen, Krönchen richten – Neustart in der Immobilienwelt
Wir schauen auf die größte Krise der Immobilienwirtschaft in der Nachkriegszeit. Die Zeit des schnellen Durchhandelns dürfte für eine Dekade vorbei sein bzw. auf wenige NPL-Opportunity-Käufe beschränkt bleiben. Aber: Eine stabile Nutzernachfrage mit stabilem Cash flow rettet viele Investoren durch das Tal. Und: In den nächsten 24 Monaten kommt die Zeit zum Einstieg. Es gilt, die Bilanzen bis dahin sauber zu halten. Von der Talsohle profitiert, wer noch liquide ist bzw. eine gute Bonität hat. Diese Chance werden aber nicht mehr alle Matadore der vergangenen Jahre nutzen können. Wer auf Zeit spielt und dann noch eine Reihe von Abwertungsjahren überschlagsweise vor sich hat, dürfte dann nicht mehr zum Mitspielen eingeladen sein.
Da nach Mathematik und Erfahrung die Preise gegenüber aktuellen Bilanzbewertungen erst einmal noch weiter nach unten gehen, könnte bei großen börsennotierten Immo-AGs die Differenz des ausgewiesenen Nettovermögenswertes zur Marktkapitalisierung ein Anhaltspunkt für den weiteren Abwertungsbedarf sein. In schwierigen Zeiten dominiert nicht mehr die Story, sondern das Vermögen. Am Beispiel Vonovia zeigten wir Ihnen im vorangegangenen PLATOW Special die Abwertungspotenziale auf, wobei unsere immobilienwirtschaftlichen Überschlagsrechnungen ziemlich genau mit der Börsenentwicklung korrespondierten. Während für PLATOW der Staatseinstieg allenfalls Ultima Ratio wäre, forderte unlängst die IG Bau einen vorsorglichen Staatseinstieg bei Vonovia zur Belebung des Wohnungsbaus. An unseren Aussagen zur Aktienkursentwicklung von Immo-AGs im Sommerspecial hat sich nichts geändert. Viele dieser Überlegungen dürften, wenn auch nicht in dem Ausmaß, das uns bei Vonovia ehrlich gesagt überrascht hat, auch für andere Immo-AGs zutreffen.

PLATOW Special Immobilien Herbst
- Aktuelle Trends auf dem Immobilienmarkt
- Analysen zu Immobilienaktien sowie offenen und geschlossenen Fonds
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