Digitalisierung – Faktoren für eine erfolgreiche Unternehmensführung
Globale Tech-Studie vorgelegt _ Wie sieht eine nachhaltige Technologiestrategie für die Zukunft aus? Vor dieser Frage stehen Entscheider in Unternehmen weltweit. Eine Antwort könnte eine neue Studie der Kanzlei Clifford Chance liefern, die vier wesentliche Kernfaktoren erfolgreicher Unternehmen ausgemacht hat:
1. die richtige Geschwindigkeit technologischer Innovation, 2. ein Unternehmensleitbild, das sich neben ökonomischen auch sozialen und ethischen Werten verschreibt, 3. höchster Anspruch an regulatorische Kenntnisse und die Einhaltung von Compliance-Regeln sowie 4. divers aufgestellte und mutige Vorstände, die sich all dieser Themen annehmen. Für die Studie befragte die Sozietät in Zusammenarbeit mit Forbes Insights 300 Unternehmen weltweit.
Bereitschaft trifft auf Unsicherheit
80% der befragten Unternehmen weltweit nutzen oder prüfen derzeit Künstliche Intelligenz (KI) und damit verbundene Automatisierungsprozesse; 87% befassen sich mit Big-Data-Anwendungen. Unternehmen setzen also schnell auf neue Technologien. Die Befragten gaben jedoch auch an, dass Unsicherheit hinsichtlich des richtigen Tempos und der erhöhten Risiken dieser neuen Potenziale besteht. Etwa 40% der Vorstände weltweit befürchten, dass sie zu vorsichtig an das technologiegetriebene Wachstum herangehen, während 26% glauben, dass sie zu mutig sind. Die Studie zeigt auch: Unternehmen überall auf der Welt möchten sicherstellen, dass die von ihnen eingesetzte Technologie im Einklang mit ethischen Prinzipien steht. Aber viele wissen nicht, wie sie das in ihrem Geschäftsbetrieb umsetzen sollen. Besonders besorgt zeigten sich die befragten Führungskräfte über die ethischen Herausforderungen bei der Analyse und Nutzung von Daten (44%) sowie die damit einhergehenden Risiken wie Lücken bei der Cybersicherheit (43%). Gerade bei der Datennutzung besteht also eine Spannung zwischen Gewinnmaximierung und dem Anspruch, „das Richtige zu tun“.
Regulierung schafft Klarheit
Die Befragten stimmen überein, dass Regulierung wichtig für den Umgang mit neuen Technologien ist – aber global gibt es große Unterschiede: Entscheider in den USA und Europa fühlen sich für den Umgang mit rechtlichen Fragen zu Technologien wie Big Data schlechter aufgestellt als ihre Kollegen in der APAC-Region. In Asien, wo die regulatorischen Vorgaben am schärfsten sind, sagen 44%, es gebe zu viel Regulierung. Regulierung wird dabei oft als Einengung des Handlungsspielraums empfunden, aber sie kann Unternehmen auch Sicherheit geben. „International agierende Technologieunternehmen sollten sich an den jeweils höchsten Compliance-Anforderungen orientieren, um im grenzüberschreitenden Wettbewerb weder Reputations- noch Verfolgungsrisiken einzugehen“, rät Clifford-Chance-Partner Thomas Voland.
Sind die Vorstände bereit?
Während die technologische Innovation Fahrt aufgenommen hat, wurden die Prioritäten der Vorstände nicht in gleichem Maße angepasst, zeigt die Studie: Weniger als ein Drittel (29%) der befragten Vorstände gab an, dass die eigenen Aufgabenbereiche an die neuen Anforderungen angepasst wurden. Mit 54% glaubt mehr als die Hälfte der Manager, dass die Vorstände mehr Zeit, Aufmerksamkeit und Ressourcen für technologiegetriebene Innovationen einsetzen müssten. „Im Spannungsfeld zwischen Regulierung und technischer Innovation müssen Vorstände heute mutig agieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, weiß Christine Gärtner, Litigation-Partnerin bei Clifford Chance. „Das erfordert ein neues Mindset in den Vorstandsetagen, in die etwas Startup-Mentalität einziehen sollte: Neben Mut zu Entscheidungen gehört dazu auch eine Offenheit für das Lernen aus Fehlern.“
Die komplette Global-Tech-Studie „Ready, Steady, Grow“ finden Sie hier.
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