Digitalisierung und Datenschutz – Vor allem Finanzbranche unter Druck
Die Digitalisierung durchzieht alle Wirtschaftszweige und schafft neue Geschäftsfelder. Gleichzeitig steigen damit aber auch die Anforderungen an den Datenschutz, vor allem in Bereichen mit besonders sensiblen Informationen.
Druck bekommen die Unternehmen dabei zunehmend auch von ihren Stakeholdern. Mehr als 70% der Entscheider in deutschen Unternehmen verspüren einen starken Druck, „ethische Fragen“ bei der Digitalisierung zu berücksichtigen, 18% sogar einen sehr starken Druck. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Sozietät Clifford Chance unter deutschen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern. Besonders unter Druck wähnt sich dabei die Finanzbranche, noch vor Industrie und Gesundheitssektor.
„Der Blick von Öffentlichkeit, Medien und Politik auf die Finanzbranche ist seit der globalen Finanzkrise deutlich schärfer“, meint Partner Marc Benzler. „Die Regulierung hat spürbar zugenommen und die Institute selbst sind zunehmend sensibilisiert für ethische Fragen. Die zwei Megatrends Digitalisierung und Nachhaltigkeit treiben die Diskussion um ethisches Handeln an.“ Gregor Evenkamp, ebenfalls Partner der Sozietät, ergänzt: „Die Berücksichtigung ethischer und moralischer Aspekte kann den Entwicklungsprozess innovativer Produkte gegebenenfalls erst einmal verlangsamen. Langfristig allerdings verhilft dies den Unternehmen, sich einen Marktvorteil zu erarbeiten. Denn dadurch bauen sie das Vertrauen ihrer Kunden, Lieferanten und auch der Öffentlichkeit weiter aus.“
Die Entscheider selbst bewerten den Schutz von persönlichen Daten als das zentrale Thema bei der Berücksichtigung ethischer Aspekte: Unabhängig vom Druck von außen sehen die Verantwortlichen den größten Handlungsbedarf bei ethischen Fragen zum Datenschutz hinsichtlich der Privatsphäre (80%), gefolgt von der Gestaltung einer sich wandelnden Arbeitswelt, z. B. durch die Weiterbildung der Mitarbeiter (78%), sowie dem Schutz von Daten vor dem Zugriff unbefugter Dritter wie beispielsweise Hackern (77%). „Digitalisierung und DSGVO haben Datenschutz und Cybersicherheit ganz oben auf die Agenda von Unternehmen gehoben“, weiß Jan Conrady, Counsel im Bereich Commercial Litigation. „Neben ethischen Aspekten, die erhebliche Reputationsschäden auslösen können, geht es bei Cybersicherheit letztlich auch um Haftungsfragen. Wenn Kundendaten gehackt werden, können schnell Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe anfallen.“
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Für die Studie wurden im Zeitraum Juni bis August 2019 203 Führungskräfte aus allen Branchen befragt. Die kompletten Studie stellt Clifford Chance auf ihrer Website kostenfrei zur Verfügung.
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