TILP und Luther in Milliardenklage gegen Deutsche Bank mandatiert

Der Vorwurf ist schwerwiegend, die Entschädigungsforderung enorm: Weil sie „mittels vorsätzlich sittenwidriger Handlungen gemeinsame Sache“ gegen ihn gemacht haben sollen, verlangt der Stuttgarter Unternehmer Hafez Sabet mehr als 11 Mrd. Euro Schadenersatz von den Geldhäusern Deutsche Bank und Hauck & Aufhäuser Privatbankiers. Im Verfahren vor dem Landgericht Frankfurt (Az.: 2-05 O 440/18) wird Kläger Sabet von der auf Anlegerschutz fokussierten Kanzlei TILP Litigation vertreten. Hauck & Aufhäuser mandatierte die Luther Rechtsanwaltsgesellschaft, tätig ist ein Team um Partner Stephan Bausch (Complex Disputes, Köln).

Dem nun angestoßenen Prozess geht bereits ein jahrelanger Rechtsstreit voraus. 2009 hatte Unternehmer Sabet gegen die Deutsche Bank Schäden aus einem fünf Jahre zuvor eröffneten Insolvenzverfahren eingeklagt. In dem Prozess ging es im Wesentlichen darum, ob die Deutsche Bank als Kreditgeberin dem Unternehmer gegenüber übersichert war und dadurch rechtswidrig die Insolvenz verursacht hatte. Der Rechtsstreit vor dem OLG Stuttgart ging 2015 zwar rechtskräftig verloren, 2018 erhielt Sabet jedoch Unterlagen, die seiner Meinung nach belegen, dass die Deutsche Bank sehr wohl gegenüber seinem Unternehmen übersichert war und dies bewusst verschleiert habe, auch mit Hilfe des nun ebenfalls angeklagten Bankhauses Hauck & Aufhäuser.

So habe die Deutsche Bank laut Sabet wider besseren Wissens einen niedrigen Sicherheitenwert für zwei Sabet-Grundstücke in Stuttgart behauptet. Der Wert der Grundstücke sei jedoch zentral für die Frage nach der Übersicherung gewesen, erläutert Sabets Anwalt Andreas W. Tilp. Den vorliegenden Schriftstücken nach hätte die Bank bereits 2002 Sicherheiten freigeben müssen, so dass es vermutlich nie zu einer Insolvenz gekommen wäre. Aus Sicht Tilps kam es sogar noch dicker: Im August 2013 wurden die Stuttgarter Grundstücke an die Projektgesellschaften Maybach 1-4 zu einem Preis von 6,7 Mio. Euro verkauft. Auch diesen Erlös wertete das OLG Stuttgart als Beleg für den niedrigen Sicherheitenwert in der Insolvenz und verneinte die Übersicherung der Deutschen Bank. Nur rund fünf Wochen später wechselten die Grundstücke abermals den Besitzer – diesmal für 16 Mio. Euro. Beim Verkauf der Grundstücke habe auch Hauck & Aufhäuser die Finger im Spiel gehabt, da die Bank über eine Treuhandkonstruktion nutznießerisch mit Maybach verbunden gewesen sei und die Grundstücksankaufsfinanzierung sichergestellt habe. Für Sabet und seinen Anwalt Tilp lässt dies nur den Schluss zu, dass die Deutsche Bank und Hauck & Aufhäuser durch Manipulation der Grundstückspreise „nach unten“ und falsche Aussagen arglistig täuschend in den Berufungsprozess vor dem OLG Stuttgart eingegriffen haben. Der jahrelange juristische Schlagabtausch zwischen den Kontrahenten geht vor dem Landgericht Frankfurt nun in eine neue Runde.

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