Unternehmen setzen ESG-Standards immer konkreter um
KONZERNE MESSEN INTERN PER KENNZAHLEN _ Wenn die Betroffenen mehr Augenmaß fordern, sobald neue regulatorische Standards drohen, ist oft klar, was sie damit sagen wollen: Bloß keine strengeren Regeln, sonst wird es teuer und riskant. Auch in der Studie zum Stand der Dinge in Sachen Nachhaltigkeit, die das Deutsche Aktieninstitut (DAI) gemeinsam mit der Kanzlei Hengeler Mueller durchgeführt hat, fehlt die Forderung nach „Regulierung mit Augenmaß“ nicht.
Allerdings zeigen die Antworten von insgesamt 61 Aufsichtsratschefs und CFOs, dass die meisten Unternehmenslenker ESG-Standards durchaus ernst nehmen. Nachhaltigkeitsstrategien bei drei Vierteln und Corporate Sustainability Boards bei gut der Hälfte der Befragten bedeuten für sich zwar noch nicht, dass die Firmen heute anders agieren, als man es in alten, stärker zahlengetriebenen Zeiten gewohnt war. Immer öfter schlagen sich ESG-Kriterien aber auch quantitativ nieder.
Bei mehr als der Hälfte der Unternehmen hängt die Vorstandsvergütung auch von Nachhaltigkeitsfaktoren ab. Ebenso viele haben interne Key Performance Indicator (KPI)-Kennzahlen für ESG eingeführt. Immerhin gut ein Drittel vergütet auch die beiden nachfolgenden Managementebenen in Abhängigkeit davon, ob vorgegebene Nachhaltigkeitsziele erreicht werden.
Genaues Hinschauen erfordern ESG-Themen auch deshalb, weil viele noble Absichten nicht automatisch zusammenpassen, wie die Diskussion um eine Sozial-Taxonomie zeigt. Die 57 Mitglieder starke Platform on Sustainable Finance der EU-Kommission räumt in ihrem Abschlussbericht selbst ein, dass „E“ und „S“ oft für inhärent widersprüchliche Ziele stehen. Augenmaß schadet hier also sicher nicht.
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