Wohnen

Berichte über Wohnungsnot führen in die Irre

Aktuell schießen Branchenvertreter, Analysten und Medien mit Blick auf die Entwicklungen der deutschen Wohnungssituation intellektuelle Eigentore am laufenden Band. „Wohnungsnot in Köln und Stuttgart am größten“, titelte „Bild“ unter Bezug auf eine aktuelle IW-Studie, die derzeit durch den Blätterwalt geistert.

Unsere Suche im Originaltext der Studie ergab übrigens beim Begriff Wohnungsnot nicht einen einzigen Treffer. Von Wohnungsmangel in einigen Metropolen ist die Rede. Immobilienverbände und Politik versteifen sich auf die Logik, es müsse mehr gebaut werden, dann würden die Mieten sinken. Aber wer baut schon, damit die Mieten sinken? Die Mieten müssen steigen, damit wieder privatwirtschaftlich gebaut wird. Gebaut wird nach offizieller Bedarfsstatistik nur deshalb zu wenig, weil sich Neubau zur Vermietung privatwirtschaftlich immer weniger lohnt und die Risiken aus Politik und Bauwirtschaft immer weniger beherrschbar bleiben. Gleichzeitig dürfte in manchen Großstädten im Hochpreissegment angesichts der dort rasant steigenden Bau- und Grundstückskosten schon bald ein Überangebot entstehen. „6 Euro“-Wohnungen dagegen lassen sich nicht neu bauen.

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