Umfrage

RICS sieht Immobilien-Stimmung purzeln

_ Die Effekte der Finanzmathematik bei historisch niedrigem Ausgangszins hat PLATOW im aktuellen Immobilien-Special beschrieben. Jetzt kommen sie verstärkt auch den offiziellen RICS-Befragungen an.

Das liest sich aber noch durchaus harmlos gegenüber manchen Backgroundgesprächen mit internationalen Private Equity-Playern zum deutschen Markt. Die Ergebnisse des „RICS Global Commercial Property Monitor“ (GCPM) für das dritte Quartal zeigen den weiteren Sturz der Stimmung ins Negative. Es sei überraschend, dass die Veränderung nicht noch deutlicher ausfiel. Der Index sank nicht so stark wie zu Beginn der Pandemie. Susanne Eickermann-Riepe, Vorsitzende der RICS Deutschland, hatte bereits auf der Expo Real ihre Verwunderung über den Branchenoptimismus geäußert.

Das negative Feedback auf globaler Ebene sei sowohl auf der Mieter- als auch auf der Investorenseite zu beobachten. Positiv entwickelte sich der Nahe Osten. Nord-, Mittel- und Südamerika stürzten ab. Europa hielt sich nur wenig besser. Hier zeigte sich Deutschland am negativsten. Großbritannien drehte jetzt auch ins Negative. Büros schneiden besonders schwach ab. In der aktuellen RICS-Umfrage rechnen nur 20% der Teilnehmer nicht mit einer Verringerung der Büroflächen im kommenden Jahr. 50% gehen davon aus, dass wahrscheinlich bis zu 10% des aktuellen Bestandes abgebaut wird. Das hatten wir Ihnen bereits zu Pandemiebeginn als wahrscheinlichen Wert der Homeoffice-Effekte im Ablauf bestehender Mietverträge genannt.

Investitionen in Büros sehen durch hybrides Arbeiten 45% negativ beeinflusst. Der Anteil der Befragten, der eine Verschlechterung der Kreditkonditionen feststellte, stieg wenig überraschend auf 56%. Besonders auffällig waren die Ergebnisse aus Deutschland mit 91% Negativeinschätzung. Projektentwicklungen sind besonders betroffen. Weltweit betrachtet etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer ihren lokalen Immobilienmarkt als „teuer“ oder „zu teuer“. Das betrifft insbesondere die Märkte Japan und die Schweiz mit 88%, Österreich und Katar mit je 86% und Deutschland mit 84%. Eine zurückgehende Investitions- und Nutzernachfrage lässt die Erwartungen für die Miet- und Kapitalwertentwicklung in den kommenden 12 Monaten über alle Assetklassen hinweg ins Negative drehen. Besonders negative Zwölfmonatserwartungen für Büro- und Einzelhandelskapitalwerte weist Deutschland auf.

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