Frankfurter Büromarkt startet rekordverdächtig schwach
Siemens-Projekt rettet das Zahlenwerk _ Mit einem der schlechtesten Starts der vergangenen 10 Jahre ist Frankfurt in das neue Jahr gegangen. Nur im Auftaktquartal des Vorjahres lag das Ergebnis in Deutschlands Finanzmetropole noch darunter.
Im ersten Quartal 2021 hat NAI apollo einen Büroflächenumsatz inklusive Eschborn und Offenbach-Kaiserlei durch Vermietungen und Eigennutzer in Frankfurt in Höhe von 76 200 qm erfasst, berichtet Geschäftsführer Andreas Wende. Das entspricht einem Anstieg um 12%. JLL ermittelt mit 83 000 qm sogar ein Plus von 22%. Das liege fast ein Viertel unter dem Schnitt der vergangenen 10 Jahre (99 200 qm), errechnet NAI. Auch für JLL fallen die langfristigen Vergleiche mit -28% gegenüber dem 5-Jahresschnitt von 114 000 qm und -21% gegenüber dem 10-Jahresschnitt von 105 000 qm schwach aus.
Ohne den Start des Eigennutzerprojekts von Siemens wäre das Resultat mit 61 200 qm noch deutlich niedriger ausgefallen, ergänzt NAI. Mietvertragsverlängerungen machten rund 36 000 qm aus. Das bestätigt unsere Attentismus-These. Den größten Flächenumsatz steuerte der Eigennutzerbau von Siemens in Gateway Gardens bei. Von den über 35 000 qm wird Siemens selbst 15 000 qm belegen. Die Anmietungen des Jobcenters im Palazzo Fiorentino folgen mit ca. 7 600 qm Büro und Mainova mietet in der Solmsstraße 6 900 qm.
Die Spitzenmiete blieb laut NAI stabil bei 46 Euro, wobei JLL mit gleichfalls konstanten 41,50 Euro die Top-Miete deutlich bescheidener ansetzt. Die Durchschnittsmiete sank laut NAI im ersten Quartal spürbar von 22,80 Euro auf jetzt 21,90 Euro. Im Q1 erfolgten Büroflächenfertigstellungen von 58 300 qm (JLL: 59 000 qm) bei einer Vorvermietungsquote von 60%. Im Gesamtjahr kommen 190 800 qm dazu, wovon 72% bereits vergeben sind. 2022 sollen weitere 212 000 qm mit einer Vorvermietungsquote von 49% fertiggestellt werden. Das sieht JLL mit jeweils über 200 000 qm Fertigstellungen ähnlich. Durch Flächenabgänge sei der Büromarkt Frankfurt um 49 200 qm reduziert worden. Der Büroflächenbestand beträgt nun 11,432 Mio. qm.
Der marktaktive Leerstand innerhalb drei Monaten beziehbarer Büroflächen ist im ersten Quartal deutlich auf 945 000 qm bzw. 8,3% angestiegen. Hier ist JLL mit 6,3% wohl auch durch eine engere Flächendefinition optimistischer. Der Frankfurter Büroflächenmarkt werde auch im weiteren Jahresverlauf durch die Corona-Pandemie geprägt sein. Ein weiterer Leerstandsanstieg sei wahrscheinlich. Größere Marktverwerfungen werden von NAI aber nicht erwartet, wobei JLL-Vermietungschef Stephan Leimbach den Markt in einer Phase hoher Fertigstellungsvolumina sieht. Es würden die hohen Fertigstellungsvolumina aus dem Gesamtjahr 2020 in drei aufeinanderfolgenden Jahren erreicht.
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