Wohnungsmarkt

Mieter-Republik Deutschland

Regelmäßig wird in der Immobilienwirtschaft aus naheliegendem Interesse die relativ geringe Eigentumsquote in Deutschland, insbesondere in den Großstädten, beklagt. Dabei ist der große Mietmarkt, zumindest in Zeiten spürbarer Zinsen, einer der großen Wettbewerbsvorteile Deutschlands, der die Mobilität erhöht, während der Industrialisierung menschenwürdiges Wohnen sowie kleinere Haushalte ermöglichte und nach dem Krieg relativ schnell den Bedarf deckte. Die Altersvorsorge, die anderswo vom Wohneigentum abhängt, wurde staatlich gesichert.

Inwieweit die durch dauerhaft niedrige Zinsen geänderten Rahmenbedingungen für das Sparen und die private Altersvorsorge sowie die Rentenproblematik eine verstärkte staatliche Wohneigentumsförderung notwendig machen, ist zu diskutieren. Genauso ist aber zu untersuchen, ob es nicht sinnvoller wäre, über staatliche Fondslösungen, die sich zu „0%“ auf 30 Jahre finanzieren könnten, günstig zu vermietenden Wohnraum zu schaffen. Anders als bei einer Regulierung durch Mietendeckel und Mietpreisbremsen würde mit einem solchen Wohnungsfonds echter zusätzlicher Wohnraum entstehen. Das würde den Mietmarkt mittelfristig entlasten, Privatisierungsaussichten eröffnen und die Konjunktur antizyklisch stützen. Bei einer Veränderung der Zinssituation wird das Modell angepasst. Selbst wenn das Preisniveau konsolidiert, ändern sich nur die Bewertungen und die Mietüberschüsse tilgen weiter. Wohneigentum ist also kein Vorteil an sich.

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